In der Süper Lig rollt wieder der Ball. Einen Monat nach der verheerenden Erdbebenkatastrophe und der damit verbundenen Aussetzung der Liga geht es am Wochenende weiter mit dem 24. Spieltag. Galatasaray hat durch den Rückzug Gazianteps spielfrei. Fenerbahçe zofft sich indes vorab bereits mit Verband und Regierung.

Die Entscheidung kam unangekündigt, durchaus überraschend, vor allem aber mit ordentlich Zündstoff. Nachdem Fenerbahçe-Fans öffentlichkeitswirksam die Regierung von Türkei-Präsident Recep Tayyip Erdogan kritisiert und diese in Folge der Erdbebenkatstrophe Anfang Februar zum Rücktritt aufgefordert hatte, erteilte diese den Anhängern der "Kanarienvögel" kurzerhand ein Reiseverbot für das Auswärtsspiel in Kayseri. Fenerbahçe-Fans würde demnach zwar nicht explizit untersagt werden, nach Kayseri zu reisen, aber ihre Passolig-Zugänge (personalisierte Fan-ID, die mit Eintritts- oder Dauerkarte verbunden ist) werden für die Partie am Samstagabend gesperrt. Fenerbahçe-Präsident Ali Koç legte umgehend Beschwerde bei Verband und Regierung ein, appellierte an die Rechtsstaatlichkeit.

"Löwen" müssen sich gedulden – Besiktas und Trabzonspor gegen Kellerkinder

Galatasaray spielt an diesem Wochenende überhaupt nicht. Gegner Gaziantep hat sich neben Hatayspor (wäre am 24. Spieltag gegen Adana Demirspor im Einsatz gewesen) in Folge der Erdbebenkatastrophe vorzeitig aus der Liga zurückgezogen. Die "Löwen" werden demnach erst wieder im Pokal-Viertelfinale gegen Başakşehir und dann in der Liga gegen Kasımpaşa im Einsatz sein.

Verhältnismäßig sorgenfrei zum Re-Start ist Beşiktaş – wobei; acht Punkte Rückstand auf Fenerbahçe und gar uneinholbar scheinende 14 Zähler auf Galatasaray erhöhen den Erfolgsdruck auf die "Schwarzen Adler" ungemein. Am Samstagabend geht es gegen Ankaragücü, den Tabellen-15. Meister Trabzonspor trifft mit Ümraniyespor ebenfalls auf ein Kellerkind. Nach dem unglücklichen Ausscheiden in der Conference League gegen Basel dürften sich die Bordeaux-Blauen gegen das Schlusslicht der Liga den Frust von der Seele schießen wollen.

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