Klar ist, dass Kenan Karamans Vertrag mit Fortuna Düsseldorf in wenigen Tagen ausläuft und von Spielerseite nicht verlängert wird. Der 25-fache Nationalspieler ist also ablösefrei und trotz einer schwachen EM soll es gleich eine ganze Reihe potentieller Interessenten geben. Die heißeste Spur führt dabei nach Istanbul.
Für Karaman war es auch eine EM zum Vergessen. Nachdem sich der vielseitige Offensivmann im Laufe der beiden Qualifikationen sowie der Nations League durch unermüdlichen Einsatz und das ein oder andere Tor in die Startelf gespielt hatte, ging er beim Turnier mit dem Rest der Mannschaft unter. Mangelnde Torgefahr und dazu gravierende Schwächen im Defensivspiel sorgten nicht eben dafür, dass der gebürtige Stuttgarter nachhaltig auf sich aufmerksam machen konnte. Trotzdem soll er sich dem Vernehmen nach seinen neuen Arbeitgeber quasi aussuchen können. Karaman fühlt sich auf mehreren Positionen wohl, gefällt normalerweise zumindest im Nationaldress durch großen Einsatzwillen und – ebenfalls nicht ganz unwichtig – er ist Türke. Das macht ihn vor allem für Vereine aus der Süper Lig interessant. Durch die verschärfte Ausländerregelung benötigen die türkischen Klubs dringend einheimische Spieler und da ist ein erfahrener und kostengünstiger Spieler, der seine Klasse zumindest in der Vergangenheit nachweisen konnte und mit 27 im besten Alter ist, natürlich eine hoch gehandelte Aktie.
Spur führt nach Istanbul
Das vermelden zumindest deutsche und türkische Medien. Lediglich bei welchem Verein genau Karaman in Zukunft seine Schuhe schnüren wird, steht aktuell noch in den Sternen. Als heißeste Anwärter gelten die beiden Istanbuler Schwergewichte Beşiktaş und Galatasaray. Während erstere zusätzlich ein Auge auf Salih Uçan geworfen haben, konnten die "Löwen" mit Aytaç Kara und Alpaslan Öztürk bereits zwei türkische Spieler in dieser Transferperiode verpflichten. Sollten sich die Gerüchte um einen Wechsel nach Istanbul bewahrheiten, wäre das für den Spieler ein vergleichsweise großer Sprung. Mit Fortuna Düsseldorf landete Karaman zuletzt auf dem fünften Rang der 2. Bundesliga. Dabei war er größtenteils als Teil einer Doppelspitze gesetzt und steuerte in 28 Spielen sieben Treffer bei. Nun deutet viel darauf hin, dass er in der nächsten Spielzeit zum ersten Mal in seinem Heimatland auf Torejagd geht.
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