Mit dem Rückzug von Gaziantep und Hatayspor aus dem Spielbetrieb und dem damit verbundenen Nicht-Abstieg verändert sich das Teilnehmerfeld der Süper Lig erneut. Mit Blick auf die vergangenen Jahre ist der türkische Fußball vergebens um Konstanz und eine einheitliche Linie bemüht.
Das Ziel mit Blick auf die kommenden Jahre war eigentlich klar formuliert: Die Süper Lig sollte sich zur Saison 2023/24 wieder so gestalten wie zuletzt 2018/2019. Heißt: Eine Liga mit 18 Teilnehmern, drei Absteiger zum Saisonende, wiederum drei Aufsteiger aus der 1. Lig. So weit so normal – nur kommt die Süper Lig seit nunmehr vier Jahren nicht mehr in diesen Rhythmus zurück. Im Sommer 2020, zur Anfangszeit der Corona-Pandemie, entschied sich der türkische Fußballverband, zum Saisonende 19/20 keine Absteiger bestimmen zu wollen. Weil den Teams der zweitklassigen 1.Lig aber auch der Aufstieg nicht verwehrt bleiben sollte, würde die Süper Lig auf 21 Teams aufgestockt – ein einmaliger Vorgang in der Geschichte des türkischen Fußballs, der in den darauffolgenden Jahren sukzessive zurückgesetzt werden sollte.
Der Mammut-Spielzeit 20/21 folgten im Zuge der schrittweisen Herabsetzung der Teilnehmeranzahl die beiden Spielzeiten 21/22 mit 20 Mannschaften sowie die aktuelle Spielzeit 22/23 mit 19 Mannschaften. Zur kommenden Saison wäre der normale und anvisierte 18er-Zyklus wieder erreicht worden – bis die beiden Süper-Lig-Mannschaften in Folge der schweren Erdbeben-Katastrophe ihren sofortigen Rückzug aus dem Spielbetrieb durchgesetzt haben. Als Solidaritätsbekundung sind beide Klubs von einem möglichen Abstieg außen vor, werden also auch in der kommenden Spielzeit definitiv in der Süper Lig spielen. Heißt nur wiederum: Die Liga wird erneut aufgestockt, da Teams aus der 1. Lig dennoch regulär aufsteigen dürfen. Die Zielmarke von 2018/19 wird also einen neuen Anlauf benötigen.