Beim gestrigen Heimsieg gegen Sivasspor sorgte einmal mehr Beşiktaş-Coach Sergen Yalçın für Schlagzeilen. Kurz vor der Halbzeitpause wurde der Double-Trainer von Schiedsrichter Yaşar Kemal Uğurlu vom Platz gestellt. Der Roten Karte ging eine Frust-Aktion von Yalçın voraus, der als Wiederholungstäter einmal mehr die Kontrolle verlor.
Mit der leicht verbesserten personellen Situation ging der türkische Double-Sieger ins Heimspiel gegen Sivasspor optimistischer als in den Vorwochen. Anfangs tat man sich merklich schwer, ins Spiel zu kommen. Angesichts der Rückkehr von Abwehrchef Vida ließ man jedoch in der ersten Halbzeit defensiv gegen schwache Gäste aus Sivas kaum zwingende Torchancen zu. Ein Sahnetreffer von Güven Yalçın per Seitfallzieher sowie sein zweites Tor per Kopf im zweiten Durchgang bescherten letztlich den wichtigen Heimsieg. Das kuriose Eigentor von Rıdvan Yılmaz machte das Spiel zwischenzeitlich spannend. Im Endspurt der Partie wackelte dann die BJK-Defensive in einigen Situationen, harmlose Gäste konnten dies allerdings nicht bestrafen, weshalb sich der Double-Sieger letzten Endes knapp, aber verdient, durchsetzen konnte. Doch für den Aufreger des Abends sorgte ein anderer. Double-Trainer Sergen Yalçın wurde kurz vor der Halbzeitpause mit der Roten Karte in die Kabine geschickt, was sowohl auf den Rängen als auch auf dem Platz das Spiel emotional auflud. Ein Tackling von Jorge Felix an Can Bozdoğan wurde vom Schiedsrichter nicht geahndet. Der emotional aufgewühlte Yalçın schlug daraufhin einen entgegenkommenden Ball wieder zurück auf den Rasen und sah daraufhin die Rote Karte. Co-Trainer Murat Şahin übernahm daraufhin und scherzte nach dem Spiel gegenüber "beIN Sports" über die Schiedsrichterentscheidung. "Wir wollten den Trainer ins Spiel bringen und er bekam dann eine Rote Karte“, so der humorvolle Kommentar von Şahin.
Yalçın schadet seiner Mannschaft
Dass Yalçın sowohl auf der Seitenlinie als auch nach den Spielen in den Pressekonferenzen öfters mit den Schiedsrichterentscheidungen hadert, ist keine Seltenheit mehr. Während der Partien äußern sich die Meinungsunterschiede oftmals in Form von Lamentieren und Gestikulieren, die mittlerweile zu den äußeren Erscheinungsmerkmalen des Double-Trainers zählen. Regeltechnisch ging die Rote Karte an jenem Abend für Yalçın in Ordnung, denn das Betreten des Platzes sowie das damit verbundene Wegschlagen des Balles stellen eine Regelwidrigkeit dar. Aufgrund der weiterhin angespannten personellen Situation bei den "Schwarzen Adlern" kommt die Rote Karte des Trainers zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt. Wie bei einem Spieler auch, zieht auch bei einem Trainer die Rote Karte eine Sperre mit sich. Wie lange die Sperre für Yalçın ausfallen wird, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht bekannt. Eines ist jedoch sicher: Mit der Aktion tut er seiner Mannschaft keinesfalls ein Gefallen. Ob der Ausfall des wichtigsten Mannes auf der Seitenlinie Auswirkungen auf die Mannschaft haben wird, muss man abwarten. Im Falle einer längeren Sperre wird Co-Trainer Murat Şahin die Rolle des Cheftrainers übernehmen, der angesichts ähnlicher Vorfälle in der Vergangenheit schon mit der Position vertraut ist.