In den drei großen Istanbuler Klubs geht es vereinsintern zum Teil turbulent zu. Bevorstehende Präsidentschaftswahlen, die Trainer-Frage sowie auslaufende Spielerverträge sorgen für Unruhen, weshalb allen drei Vereinen wohl eine Planung in den letzten Zügen droht.  

Nach der Saison ist vor der Saison – eine Fußballerweisheit, die speziell im Vereinsfußball ganz oben an der Tagesordnung stehen sollte, wird nicht in jedem Verein umgesetzt. Speziell in der türkischen Süper Lig ist immer wieder zu beobachten, dass Vereine sehr kurzfristig planen. Auch die diesjährigen Vorbereitungen bestätigen einmal mehr den Trend, der sich im türkischen Oberhaus abzeichnet: Während die Zukunft von Spielern und Trainern in europäischen Spitzenvereinen häufig während einer Saison bereits geklärt wird, damit eine Planungssicherheit für alle Parteien herrscht, ist diese Vorgehensweise in der Süper Lig in den allermeisten Fällen eine Rarität. Auch die Istanbuler Spitzenklubs um Beşiktaş, Galatasaray und Fenerbahçe erschweren sich die Planungen für die kommende Saison oftmals selbst. So stehen bei Gala und Fener noch Präsidentschaftswahlen an, auch sind bei beiden Vereinen die Trainer-Posten noch nicht geklärt. Hinzu kommt das ewige Problem mit den Leihgeschäften, weshalb auslaufende Verträge und die Zukunft vieler Spieler sehr spät entschieden wird. Hiervon ist auch Double-Sieger Beşiktaş betroffen, der die Zukunft der Leihspieler Ghezzal, Rosier und Co. immer noch nicht klären konnte. 

Planungen unter Zeitdruck 

Speziell in Zeiten von Corona und der mittlerweile eng getakteten Spielpläne, bleibt für die Planungen nur wenig Zeit. Speziell bei Fenerbahçe und Galatasaray, die die EL- und CL-Qualifikation absolvieren müssen, drohen einmal mehr Last-Minute-Planungen. Gala muss schon am 20/21. Juli im Hinspiel der zweiten CL-Quali-Runde ran, für Fener wartet das Hinspiel der EL-Playoffs am 19. August. Erschwerend kommt hinzu, dass aufgrund der bevorstehenden EM einige Spieler den Vereinen nicht zur Verfügung stehen werden, was speziell für die CL- und EL-Qualifikation kontraproduktiv ist. Für viele Anhänger dürften die Planungen auch in diesem Sommer turbulent werden, weshalb man gespannt sein darf, wie die Vereine reagieren werden. Nicht auszuschließen sind einmal mehr Last-Minute-Deals, die speziell aufgrund der angespannten finanziellen Situation der drei großen Istanbuler Klubs auch dieses Mal an der Tagesordnung stehen werden.