Galatasaray ist am anstehenden Wochenende nicht im Einsatz. Das bietet den Verfolgern von Fenerbahçe und Beşiktaş die Chance, nochmal Druck auf die Tabellenspitze auszuüben. Doch die Aufgaben sind tückisch. Das LIGABlatt mit der Vorschau zum 28. Spieltag der Süper Lig.

Es gab durchaus Phasen in dieser Saison, da wirkte Galatasaray nahezu unschlagbar, der Double-Sieg aus Meisterschaft und Pokal quasi sicher. Nach dem Aus im Pokal unter der Woche gegen Başakşehir wirken die "Löwen" aber plötzlich verwundbar, zumal sie am kommenden Wochenende nur zuschauen können. Die spielfreie Runde für "Cim Bom" ermöglicht den Verfolgern, den Abstand auf den Tabellenführer zu verkleinern – auf Fenerbahçe sind es neun, auf Beşiktaş elf Punkte.

Die "Schwarzen Adler" sind am Sonntagabend zu Hause im Vodafone-Park gegen Giresunspor gefordert, den Tabellensechzehnten, der wie im Vorjahr einzig um den Verbleib in der Liga spielt. Eine also vermeintlich einfache Aufgabe, wäre nicht das Ergebnis vor knapp anderthalb Jahren, dass vor dem neuerlichen Aufeinandertreffen als Mahnmal für Beşiktaş dienen dürfte. Mit 0:4 fügte der damalige Süper-Lig-Neuling dem 15-fachen türkischen Meister vor heimischer Kulisse eine denkwürdige Klatsche bei. Ein ähnlicher Schlendrian deutet sich aktuell aber nicht an. Die Adler fliegen nach dem Derbysieg gegen Fenerbahçe vergangene Woche höher denn je, wirken gefestigt wie lange nicht.

Fenerbahçe indes, immer noch gepeinigt von der empfindlichen Heim-Niederlage gegen Beşiktaş, geht nervlich angeschlagen in den Spieltag. Wird die Chance an diesem Wochenende verpasst, mit drei Punkten auf Galatasaray aufzurücken, dürften die Meisterschaft abgehakt werden. Gegner am Montag ist Fatih Karagümrük – der kleine Nachbar aus Istanbul, der zurzeit aber ganz groß aufspielt. In diesem Jahr ist die Truppe von Italo-Star-Trainer Andrea Pirlo noch unbesiegt, begeistert fast wöchentlich mit einem Offensiv-Feuerwerk. Wie wild es gegen Karagümrük werden kann, erlebte Fenerbahçe im Hinrundenspiel – am Ende einer Achterbahnfahrt hieß es 5:4 für die "Kanarienvögel".