Langsam, aber sicher nähert sich der Türkiye Kupası seiner heißen Phase. Diese Woche stehen die Achtelfinal-Begegnungen auf dem Programm, was Titelverteidiger Fenerbahçe ein Auswärtsspiel in Gaziantep beschert. Zudem trifft auch Beşiktaş mit Antalyaspor auf einen Süper-Lig-Kontrahenten, wohingegen Galatasaray gegen den Zweitligisten Bandırmaspor nicht nur auf dem Papier als haushoher Favorit ins Rennen geht.

Galatasaray x Bandırmaspor (6. Februar, 18.45 Uhr MEZ)

Die Ausgangslage vor der Begegnung zwischen Galatasaray und Bandırmaspor ist klar: Alles andere als ein Einzug ins Viertelfinale wäre aus Sicht des türkischen Meisters eine waschechte Katastrophe. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Fall eintreten wird, ist allerdings nicht nur aufgrund der im Vergleich mit dem Zweitliga-Tabellensiebten weitaus höheren individuellen Qualität verschwindend gering. Denn auch die aktuelle Form spricht Bände: Die "Löwen" haben wettbewerbsübergreifend seit Mitte Dezember nicht mehr verloren – zuletzt feierte die Mannschaft von Trainer Okan Buruk gar sechs Erfolge am Stück. Bandırmaspor hingegen hat in der 1. Lig zwei der letzten drei Spiele verloren, zuvor allerdings mehr als überraschend Erstligist Kasımpaşa aus dem Pokal geworfen. Ein Auswärtssieg von Bandırma im Rams Park, wo Galatasaray in dieser Saison bislang jedes Liga-Heimspiel für sich entscheiden konnte, wäre also keine Überraschung, sondern eine Sensation.

Gaziantep x Fenerbahçe (7. Februar, 18.45 Uhr MEZ)

In der Süper Lig liefern sie sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen und auch im Türkiye Kupası führt der Weg zum Titel wohl nur über Fenerbahçe und Galatasaray. Doch bevor es im weiteren Verlauf des Wettbewerbs zu einem direkten Duell der beiden Erzrivalen kommen könnte, müssen sich die "Kanarienvögel" zunächst im Achtelfinale durchsetzen. Dabei bekommt es der Titelverteidiger mit Gaziantep zu tun, das in der Liga seit sieben Spielen auf einen Sieg wartet. Dementsprechend bietet der Pokal den Südosttürken eine willkommene Möglichkeit, den derzeit tristen Liga-Alltag temporär hinten anzustellen und im Optimalfall mit einem Weiterkommen gegen das favorisierte Fenerbahçe die Trendwende einzuläuten. Dazu wird der Abstiegskandidat an seinem eigenen Limit agieren und gleichzeitig auf einen gebrauchten Tag der Gelb-Marineblauen hoffen müssen. Ausrutscher erlaubt sich der Süper-Lig-Tabellenführer in dieser Saison jedoch äußerst selten – die letzte Niederlage datiert vom 30. November, als man in der Conference League mit 1:6 beim FC Nordsjælland unterging.

Antalyaspor x Beşiktaş (8. Februar, 18.45 Uhr MEZ)

Zu Beginn des Jahres hat Sergen Yalçın bei Antalyaspor das Trainer-Amt des zu Borussia Dortmund abgewanderten Nuri Şahin übernommen. Und auch wenn zuletzt ein kleiner Knick in der Formkurve festzustellen war, spielt der Klub von der Mittelmeerküste nach wie vor eine gute Runde. Gegen sein Ex-Team Beşiktaş, das Yalçın in der Saison 2020/21 zum Double führte, will der türkische Fußball-Lehrer nun unbedingt für den Einzug ins Viertelfinale sorgen. Ein leichtes Unterfangen wird dies indes keineswegs, denn seit der Übernahme von Fernando Santos als neuer Chef an der Seitenlinie spielen die "Schwarzen Adler" deutlich besseren Fußball als zuvor. Die notwendige Konstanz lässt man am Dolmabahçe-Palast aber weiterhin noch zu häufig vermissen, weshalb die Tagesform beim Duell zwischen Antalyaspor und Beşiktaş zu einem mitentscheidenden Faktor werden dürfte. Ein klassischer Favorit lässt sich in dieser Partie kaum ausmachen. Im Rahmen des letzten Aufeinandertreffens in der Süper Lig behielt der aktuelle Tabellensiebte Antalyaspor am 11. Spieltag mit 3:2 die Oberhand über das auf Rang drei stehende BJK.