Noch bevor die Süper Lig am 23. Dezember in die zweite Saisonhälfte startet, steht das Sechzehntelfinale im Türkiye Kupası an. Neben der sportlichen Relevanz des türkischen Pokals bietet das erste Pflichtspiel seit weit über einem Monat eine optimale Möglichkeit, um wieder Wettkampf-Rhythmus aufzunehmen. Das LIGABlatt wirft einen Blick auf die bevorstehenden Pokal-Duelle von Beşiktaş, Fenerbahçe und Galatasaray.

Fenerbahçe – Istanbulspor (20. Dezember, 19.00 Uhr MEZ)

Im Gegensatz zu Beşiktaş und Galatasaray bekommt es Fenerbahçe mit einem Erstliga-Konkurrenten zu tun. Gegen den Stadtrivalen Istanbulspor, der momentan den 18. und somit vorletzten Rang der Süper Lig belegt, gehen die "Kanarienvögel" als eindeutiger Favorit ins Spiel. Ein Ausscheiden gegen den Aufsteiger, der seine Heimspiele in der Istanbuler Stadtgemeinde Esenyurt austrägt, scheint kaum denkbar, doch bekanntlich hat der Pokal seine eigenen Gesetze. Damit eine faustdicke Überraschung überhaupt in den Bereich des Möglichen rückt, müsste Istanbulspor in allen Belangen über sich hinauswachsen. Vor der WM-Pause bot die Mannschaft von Trainer Fatih Tekke ihren Fans mit sechs Liga-Niederlagen am Stück wenig Grund zur Hoffnung.

Beşiktaş – Şanlıurfaspor (21. Dezember, 19.00 Uhr MEZ)

Um Argumente zu finden, warum Drittligist Şanlıurfaspor den "Schwarzen Adlern" gefährlich werden könnte, muss man lange suchen. Einer der wenigen Vorteile des Außenseiters ist die Tatsache, dass die dritte türkische Liga während der WM nicht unterbrochen worden ist, weshalb Şanlıurfaspor voll im Saft steht. Gleichzeitig wird der Tabellenführer der 2. Lig Beyaz förmlich auf die Partie gegen das große Beşiktaş brennen. Das ist dann aber auch schon alles, was für eine waschechte Pokal-Sensation spricht. Rein nominell haben die Südostanatolier nicht den Hauch einer Chance gegen die exzellent besetzte Truppe von Altmeister Şenol Güneş, die während der WM-bedingten Unterbruchung vier von fünf Testspielen gewann und einmal unentschieden spielte.

Galatasaray – Ankara Keçiörengücü (22. Dezember, 19.00 Uhr MEZ)

Ähnlich wie Beşiktaş-Gegner Şanlıurfaspor befindet sich auch Zweitligist Ankara Keçiörengücü im Wettkampf-Modus. Zuletzt unterlagen die Hauptstädter am Samstag mit 0:1 bei Süper-Lig-Absteiger Yeni Malatyaspor. Nichtdestotrotz belegt man einen soliden sechsten Tabellenplatz, der noch alle Möglichkeiten hinsichtlich der Qualifikation für die Finalrunde um den Aufstieg bietet. Im Pokal jedoch dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit im Sechzehntelfinale Schluss sein, denn gegen das Star-Ensemble von Galatasaray geht Keçiörengücü als glasklarer Außenseiter in die Begegnung. Wenn "Cim Bom" mit der nötigen Konzentration zu Werke geht und in Top-Besetzung antritt, könnte es für den Zweitligisten ähnlich bitter ausgehen wie für Başakşehir, das Mitte November mit einer herben 0:7-Klatsche von den Gelb-Roten deklassiert wurde.