Mit sieben Punkten aus drei Spielen feierte Interims-Trainer Önder Karaveli einen Auftakt nach Maß. Der 47-Jährige scheint dem kriselnden Double-Sieger in der kurzen Zeit neues Leben eingehaucht zu haben. Zudem blühen einige enttäuschende Spieler wieder auf.

Kann aus der Interims-Lösung nun doch eine Dauerlösung auf dem Trainer-Posten bei Beşiktaş werden? Geht man nach den drei vergangenen Spielen und zieht dabei einen Vergleich zu der bisherigen Saison, so hat der eigentliche U19-Trainer Önder Karaveli gute Argumente auf seiner Seite. Mit sieben Punkten aus drei Spielen schafft der 47-Jährige Interimstrainer die zwischenzeitliche Trendwende am Dolmabahçe-Palast und könnte mit einem Sieg im letzten Liga-Spiel des Jahres beim Tabellenzweiten Konyaspor das Jahr 2021 aus BJK-Sicht dennoch halbwegs positiv zu Ende bringen. Zwar sind bisher unter seiner Leitung erst drei Spiele absolviert worden, in einigen Aspekten zeigt der Trainer-Wechsel durchaus seine Wirkung. Speziell unter Sergen Yalçın fiel der Leistungsabfall nach Rückständen im Spiel besonders auf. Während der Double-Coach mit seiner Truppe kaum ein Spiel nach Rückstand wieder drehen konnte, drehte die Mannschaft unter der Führung von Karaveli alle drei bisher absolvierten Partien und belohnte sich letztlich mit sieben Zählern. Sowohl gegen Kayseri, als auch im Derby gegen Fenerbahce sowie beim gestrigen Auftritt gegen Göztepe gerieten die "Schwarzen Adler" jeweils in Rückstand, ließen aber ihre Köpfe nicht hängen und kämpften sich in die Spiele zurück.

Offensive blüht auf, Defensive bleibt wacklig

Neben der verbesserten Moral auf dem Platz, scheint Karaveli in der kurzen Zeit auch einige Spieler besser zu erreichen. Das in dieser Saison über weite Strecken enttäuschende Trio um Batshuayi, Ghezzal und Larin trumpft seit dem Abgang von Sergen Yalcin wieder zu alter Stärke. Der "Batsman" entschied das Spiel gegen Kayseri im Alleingang, während Ghezzal und Larin das gestrige Match gegen Göztepe drehten. Ob die Formkurve beim Trio weiterhin nach oben zeigen wird, muss man dennoch abwarten. Mit acht Toren in drei absolvierten Spielen kommt die Offensive der "Schwarzen Adler" jedenfalls wieder besser in Fahrt. Mit einem Torschnitt von 2,6 Toren pro Spiel übertrifft man bisher den Torschnitt von 1,4 unter Sergen Yalçın. Defensiv hat der Interims-Trainer bisher allerdings noch keine Lösungen gefunden. Mit fünf kassierten Toren in drei Spielen ziehen sich die Probleme in der Abwehr weiterhin wie ein roter Faden durch die Saison. Bleibt abzuwarten, ob der 47-Jährige hierbei in den kommenden Spielen die Defensive stabilisieren kann.

Die Bilanz nach drei Spielen lässt sich dennoch allemal sehen. Auch wenn man fußballerisch noch weit weg von der starken vergangenen Double-Saison ist, so muss man festhalten, dass Karaveli in der kurzen Zeit die Trendwende bei Beşiktaş eindrucksvoll geschafft hat. Da in der Trainer-Frage weiterhin noch Unklarheit herrscht und nach den Absagen von Daniel Farke sowie Bruno Pinheiro das Thema medial etwas abgeflacht ist, wäre ein längerfristiges Engagement bis zum Saisonende durchaus vorstellbar.