Die Suche nach einem neuen Trainer gestaltet sich bei Beşiktaş durchaus schwierig. Die Wunschlösung hat bereits abgesagt, in der Führungsebene herrscht zudem Uneinigkeit über den grundsätzlichen Kurs. Ein aufstrebender Portugiese soll nun aber der neue Favorit sein.

Rıza Çalımbay, Okan Buruk, İlhan Palut, Daniel Farke, Slaven Bilic, Edin Terzic, Abel Ferreira, Jesse Marsch oder Stanislav Cherchesov – Namen von bekannten und weniger bekannten Trainern die in den letzten Tagen als Nachfolger für den zurückgetretenen Sergen Yalçın gehandelt wurden. Mit Abstand am weitesten waren dabei die Gespräche mit Daniel Farke fortgeschritten, übereinstimmenden Medienberichten zufolge sei sogar schon eine mündliche Einigung erzielt worden. Weil der deutsche Übungsleiter, zuletzt bei Norwich City aktiv, auf den letzten Metern der Verhandlungen aber noch einen Rückzieher machte, geht für die "Schwarzen Adler" die Suche von neuem los.

Ähnlich wie in den Vorjahren bei Rivale Fenerbahçe wird dabei nun der Grundsatzfrage nachgegangen, ob man überhaupt einem ausländischen Trainer das Vertrauen schenken mag. Die Alternative wären bekannte Strukturen, Trainingsmethoden und auch keine sprachliche Barrieren, die ein türkischer Trainer mitbringen würde – zum Beispiel Okan Buruk oder auch Şenol Güneş. Gerade letzterer soll es BJK-Präsident Ahmet Nur Çebi noch immer angetan haben. Der Klub-Boss soll in einer internen Runde der Geschäftsführung aber versichert haben, eigene Interessen nicht über deren der Mehrheit zu stellen – und diese bevorzugt wohl einen ausländischen Coach.

Wie türkische Medien am Mittwochmorgen übereinstimmend berichten, soll dabei Bruno Pinheiro ins Adler-Visier geraten sein. Der 45-jährige Portugiese mischt mit Estoril Praia aktuell die heimische Liga NOS auf, steht dort auf einem Europapokal-Platz. In 60 Spielen holte Perinho mit dem eigentlich maximal mittelguten Portugal-Klub im Schnitt 1,97 Punkte. Was Beşiktaş zu Gute kommt: Es gibt wohl eine Ausstiegsklausel im laufenden Vertrag, die Pinheiro für nur 50.000 Euro von Praia loseisen würde. Noch in dieser Woche sollen die Verhandlungen starten.