Mit Beşiktaş möchte Sergen Yalçın vor allem in der anstehenden Champions-League-Saison für Furore sorgen, danach heißt das Ziel: Spanien. Anders als viele seiner Kollegen träumt der Meistercoach nicht von einem mittelfristigen Engagement in der Premier League oder dem Nationalteam, Sergen reizt La Liga.
Erst in der zurückliegenden Sommerpause machte Sergen Yalçın der Beşiktaş-Geschäftsführung unmissverständlich klar, dass mit ihm nicht zu verhandeln sei. Der 48-Jährige, der seinen Ex-Klub zuvor sensationell zum Gewinn der türkischen Meisterschaft führte, forderte in den Verhandlungen über eine zukünftige Zusammenarbeit die Bewilligung sämtlicher Ansprüche, vor allem was die zukünftige Ausrichtung des Klubs und des eigenen Gehalts betrifft. Beşiktaş willigte uneingeschränkt ein und Sergen Yalcin, der seine Fähigkeiten und deren Wert in der Süper Lig richtig einzuschätzen wusste, gewann den Poker.
Nun möchte der Erfolgstrainer sein Werk bei Beşiktaş vollenden: Die "Schwarzen Adler" wieder dort etablieren, wo sie vor vier, fünf Jahren abgestürzt waren – im internationalen Wettbewerb. In der bereits begonnenen Saison, in der Beşiktaş in der Champions League vertreten ist, möchte Sergen Yalçın laut eigenen Aussagen "Großes" erreichen. "Das Hauptziel ist mit meinem Klub eine erfolgreiche Saison zu spielen", erklärte Adler-Coach bei einem TV-Auftritt auf TRT Spor: "Danach wird man sehen. Von Spanien träume ich, für mich ist das die beste Liga, die es gibt." Die meisten Trainer in der Türkei würden sagen, dass die englische Premier League oder der Posten als Nationaltrainer das Größte sei, für ihn gelte das nicht.
Anstacheln im Training: "Bin noch so gut wie meine Spieler"
Als Erfolgsgeheimnis seiner Arbeit in den zurückliegenden Monaten nannte Sergen Yalçın vor allem die Kommunikation und den Umgang mit Spielern. Dabei ist er sich auch für Scherze oder den ein oder anderen Seitenhieb nicht zu schade: "Ich sage meinen Spielern immer, dass ich mit ihnen spielerisch noch locker mithalten könne und sie sich gefälligst anstrengen sollen. Und ganz ehrlich: Ich bin wirklich noch gut am Ball, nur die Geschwindigkeit hab ich nicht mehr, ich bin eben nicht mehr der Jüngste", so der 48-Jährige mit einem Augenzwinkern über den Trainingsalltag am Bosporus.