Zur Überraschung vieler haben sich Beşiktaş und Josef de Souza in der Vorwoche auf die sofortige Auflösung des bestehenden Vertrages geeinigt. Der Abräumer, der fortan für Beijing Guoan spielen wird, hat zuvor sogar über eine Verlängerung des Kontraktes verhandelt – und dann selbst zurückgezogen. Die Beweggründe der Trennung. 

So überraschend er kam, so überraschend ist er wieder gegangen. Im Corona-Sommer 2020 kehrte Josef de Souza in der Endphase der verlängerten Transferperiode in die Süper Lig zurück – jedoch nicht zu Ex-Klub Fenerbahçe, sondern zu Rivale Beşiktaş. Bei den "Schwarzen Adlern" unterschrieb der Brasilianer für drei Jahre und war seither Chef-Abräumer vor der Abwehr, Leitwolf im Mittelfeld, dazu Fan-Liebling. Bis zu dieser Saison. Verletzungen warfen den 34-jährigen Routinier immer wieder zurück, in dieser Spielzeiten standen bis zuletzt deshalb zur zehn Saisonspiele zu Buche – zu wenig für die eigenen Ansprüche Josefs.

"Ich habe gemerkt, dass ich nicht mehr der alte Josef bin. Deshalb habe ich gesagt, dass es gegenüber dem Klub und den Fans nicht fair wäre, weiter zu bleiben", so der Brasilianer in einem bemerkenswert selbstkritischen und offenen Interview gegenüber "ASpor". Seit dem Jahreswechsel habe man eher über eine Verlängerung des im Sommer auslaufenden Vertrages gesprochen, so Josef, der dann selbst den Rückzug wählte und um eine Auflösung des Kontraktes bat, um direkt wechseln zu können. Formal ist Josef aktuell vereinslos, der Wechsel nach China zu Beijing Guoan, wo die Saison erst im Frühjahr/Sommer beginnt, aber nur noch Formsache. "Ich werde Beşiktaş für immer im Herzen haben. Eine solche Unterstützung von den Fans habe ich noch nie erlebt", sendete der auf dem Rasen weniger für sanfte Töne bekannte Brasilianer mit einem letzten Gruß an die Adler-Anhänger.