Galatasaray thront zwar auf dem ersten Rang, hat allerdings auch den schwersten Gegner. Fenerbahçe kann bei seiner vermeintlichen Pflichtaufgabe wohl auf einen Rückkehrer setzen und Beşiktaş muss tatenlos zusehen. Das ist aber alles nichts im Vergleich zu der Aufgabe, die Trabzonspor zu meistern hat.

Eigentlich läuft es für den Club von der Schwarzmeerküste richtig gut: Die letzten sechs Spiele wurden gewonnen und seit neun Spielen ist man ungeschlagen. Dazu wartet mit Başakşehir der schlingernde Meister, der mittlerweile auf Platz 18 steht. Wird das Spitzenspiel der letzten Saison also zur klaren Sache? Eher nicht. Eine Corona-Welle hat den Tabellenvierten erwischt und stellt Trainer Abdullah Avcı vor eine wahre Mammutaufgabe. Positiv getestet wurden nämlich alle drei Torhüter, Innenverteidiger Hosseini, Linksverteidiger Marlon, Rechtsverteidiger Asan und Mittelfeldakteur Lewis Baker. Schlimm genug, könnte man denken, doch dazu fehlen auch noch Topscorer Nwakaeme gesperrt und Parmak sowie nach wie vor Ömür verletzt. Im Kader, der nach Istanbul aufgebrochen ist, befinden sich nun unter anderem drei 18-jährige Keeper von denen einer gegen die strauchelnden Gastgeber zu seinem Debüt in der Süper Lig kommen wird.

Bewegung an der Spitze möglich

Gute Nachrichten sind das natürlich für die drei Vereine an der Tabellenspitze. Beşiktaş setzt an diesem Wochenende aus und kann sich in Ruhe auf kommende Aufgaben vorbereiten. Fenerbahçe empfängt Göztepe und kann dabei wohl wieder auf Dimitrios Pelkas zurückgreifen. Die Fans sind bereits gespannt, ob und wie Erol Bulut den Griechen zusammen mit Özil aufbietet. Gegen den Tabellenelften sind die drei Punkte in jedem Fall fest eingeplant, aber gerade gegen vermeintlich machbare Gegner sahen die Gelb-Marineblauen in dieser Spielzeit nicht immer souverän aus. Diese Sorgen hat Galatasaray am Samstag sicher nicht. Gegner Alanyaspor ist als Fünfter quasi "Best of the Rest" und dürfte den "Löwen" unter allen Umständen ein Bein stellen wollen. Personell drückt Galatasaray der Schuh am ehesten auf den defensiven Außenpositionen, der Kader ist allerdings normalerweise groß und stark genug um auch den Ausfall von Saracchi erneut aufzufangen. So gehen die Gelb-Roten trotzdem als Favorit in das kleine Spitzenspiel.