Sportlich ist die Saison der türkischen Klubs am vergangenen Wochenende zu Ende gegangen. Gesprächsstoff gibt es dennoch. Im Zentrum der Diskussion steht vor allem die Annullierung der diesjährigen Absteiger und eine Verschiebung der zu kommenden Saison geplanten Ausländerregelung.

Mit Ankaragücü, Kayserispor und Malatyaspor stehen die drei diesjährigen Absteiger aus der Süper Lig seit dem vergangenen Samstag offiziell fest – zumindest sportlich. Denn möglicherweise könnten sich die drei Absteiger wider erwartend doch noch über den Klassenverbleib freuen. Die Liga diskutiert nämlich derzeit ein Szenario, wie die Klubs durch die Folgen der Corona-Krise gerettet werden können.

Ein Ansatz: In diesem Jahr muss kein Klub aus der Süper Lig absteigen. Mehmet Sepil, Präsident der nationalen Klubvereinigung, erklärt dazu am Dienstag gegenüber der türkischen Presse: "Diese Möglichkeit wurde bereits während der Corona-Pause diskutiert. Sieben Mannschaften, darunter die drei jetzigen Absteiger, haben dafür einen entsprechenden Antrag gestellt und diesen jetzt erneuert. Wir werden diesbezüglich ein Empfehlungsschreiben an den TFF weiterleiten." Die wahrscheinliche Option dabei: Die ligainterne Klub-Vereinigung spricht sich für eine Annullierung des diesjährigen Abstiegs und für eine Aufstockung der Liga in der kommenden Saison aus. Auch, "wenn das sehr schwer durchzuführen" wäre, wie Sepil betont.

"Die Klubs haben es schon schwer genug" – Ausländerregel erst 2021?

Weitestgehend konform sind sich alle Beteiligten – mit Ausnahme des TFF – über die Handhabung der neuen Ausländerregelung. Die bereits von etlichen Klubs heftig kritisierte Reform des türkischen Verbandes, die künftig noch mehr einheimische Spieler bei Partien vorschreibt, soll möglichst verschoben werden. "Die Klubs haben es in der aktuellen Krise ohnehin schwer. Diese Regel kommt erschwerend hinzu. Wir sollten sie um ein Jahr nach hinten verschieben", meint Sepil.

Eine Entscheidung über diese richtungsweisenden Sachlagen ist zeitnah zu erwarten. Der türkische Fußballverband hat für morgen Nachmittag eine Pressekonferenz anberaumt, an der auch der staatliche Sportminister Mehmet Kasapoğlu teilnehmen wird.