Nach dem verlorenen Derby gegen Beşiktaş ist die Aufregung bei Galatasaray groß. Besonders der verschossene Elfmeter von Mostafa Mohamed erhitzt die Gemüter, weil dieser ohne Rücksprache eigenwillig gehandelt habe. Trainer Fatih Terim kritisiert den ägyptischen Stürmer dafür scharf.
1:0 geführt, doch am Ende nicht mal einen Punkt entführt – das Derby zwischen Beşiktaş und Galatasaray am Montagabend ist in einem für die „Schwarzen Adler“ befreienden Heimsieg geendet, für die „Löwen“ in einem herben Dämpfer, der rückblickend vermeidbar wie unnötig erscheint. Wie schon in den Wochen zuvor gegen Konyaspor in der Liga oder gegen Marseille und Moskau konzentrierte sich „Cim Bom“ in erster Linie auf eine stabile Defensive, die gegen Beşiktaş aber ein ums andere Mal jene Stabilität der letzten Spiele kaum gewährleisten konnte. Beide Gegentreffer – zweimal durch einen Kopfball von BJK-Stürmer – waren zu verteidigen und dem an diesem Abend oft nachlässigen Agieren in der Abwehr geschuldet.
Unmittelbar nach dem Schlusspfiff und auch später auf der Pressekonferenz waren es aber nicht die Schnitzer in der Defensive, die auch bei Trainer Fatih Terim für großen Unmut sorgten, sondern allen voran der vergebene Elfmeter zehn Minuten vor dem Ende. Der erst kurz zuvor eingewechselte Mostafa Mohamed scheiterte dabei mit einem Schuss auf die linke Ecke an Beşiktaş-Torwart Ersin Destanoğlu. Der Aufreger dabei: Mohamed ist intern nicht als Elfmeterschütze festgelegt, sondern Mittelfeldmann Cicaldau, der aber vom Ägypter gleich nach der Elfmeter-Entscheidung den Ball aus der Hand nahm. Trainer Fatih Terim erklärt dazu ungewohnt scharf in Richtung seines Stürmers: „Das war nicht richtig, der Schütze bei uns ist klar bestimmt, jeder im Team weiß das. Wenn wir eine Veränderung wollen, werden wir das dementsprechend signalisieren.“
Der verheerende Elfer-Klau Mohameds gepaart mit den viel zu simpel kassierten Gegentoren sorgten beim „Imperator“ für spürbaren Frust: „Es ist immer das gleiche. Wir kassieren einfachste Treffer und nutzen selbst unsere Chancen nicht.“ Allein für verschossene Elfmeter habe sich Galatasaray deshalb schon unrühmliche Bekanntheit erarbeitet, meint Terim. Rückgängig machen kann Mostafa Mohamed seinen Fehler im Nachhinein zwar nicht mehr. Bei der nächsten Strafstoß-Entscheidung dürfte er dann aber lieber freiwillig wieder Cicaldau den Vortritt lassen.