Am frühen Samstagabend findet mit dem heißerwarteten Derby zwischen Beşiktaş und Fenerbahçe eines der Highlights im türkischen Fußballkalender statt. Nun wurde bekanntgegeben, dass Auswärtsfans bei diesem Spiel zugelassen sein werden.
Derbys zwischen den vier größten Fußballklubs der Türkei, Galatasaray, Trabzonspor, Beşiktaş und Fenerbahçe, sind nicht immer nur aus sportlicher Sicht ausgesprochen reizvolle Partien, oftmals kochen im Umfeld dieser Spiele auch die Emotionen der Fans hoch, was sich nicht immer nur in einer tollen Stimmung auf den Zuschauertribünen in den Stadien manifestiert, sondern leider auch immer wieder in gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Fangruppierungen mündet. Deshalb sind auch nicht immer Auswärtsfans zu solchen Partien zugelassen.
Sportsicherheitsrat lässt weniger als 2000 Fenerbahçe-Fans bei Derby zu
Der provinzielle Rat für Sportsicherheit in Istanbul hat vor dem Ligaspiel zwischen Beşiktaş und Fenerbahçe am kommenden Samstag die allgemeine Lage sowie die Stimmungen in den jeweiligen Fanlagern bewertet, um zu evaluieren, ob Auswärtsfans zu diesem Derby zugelassen werden sollen. Wäre die Stimmung im Vorfeld zu aufgeheizt würde man den Fenerbahçe-Fans den Zugang zum Derby nicht erlauben, damit es auf den Stadiontribünen nicht zu gewaltsamen Eskalationen kommt.
Die Prüfung ergab jedoch, dass kein akut erhöhtes Gewaltpotenzial unter den Fanlagern festgestellt werden konnte, weshalb das Spiel ordnungsgemäß stattfinden kann und auch Fenerbahçe-Fans im Gästeblock zugelassen sein werden. Allerdings wird das Kontingent der Gästefans mit einer zugelassenen Gesamtanzahl von 1814 Fenerbahçe-Anhängern sehr überschaubar bleiben. Auch das Polizeiaufgebot wird erhöht sein, da das Derby weiterhin als potenzielles Risikospiel eingestuft wird.
Dass Gästefans in der Türkei der Zugang zu Fußballstadien nicht gewährt wird, passiert zwar nicht an jedem Spieltag, kommt jedoch immer mal wieder vor. So waren beispielsweise im März keine Fenerbahçe-Fans im Ligaspiel gegen Kayserispor zugelassen worden. Wie es damals hieß "aus Sicherheitsgründen". Solche Entscheidungen werden zumeist sehr kritisch beäugt, vor allem auch deshalb, da häufig der Vorwurf erhoben wird, dass ein Gästefanverbot nicht nur aufgrund von Sicherheitsbedenken, sondern auch aus politischen Gründen erteilt wird.