Vor dem Derby am kommenden Sonntag ist die Stimmung sowohl im Lager von Beşiktaş als auch von Galatasaray positiv – was vor allem bei den "Löwen" rund um den Eklat mit Stürmer Bafètimbi Gomis so nicht zu erwarten war. Beşiktaş träumt derweil immer noch klammheimlich vom Titel-Coup.

Im Schatten der beiden an der Tabelle führenden Galatasaray und Fenerbahçe hat sich Beşiktaş in den vergangenen Wochen und Monaten zum heimlichen Spitzenteam der Süper Lig entwickelt. Seit nunmehr neun Spielen ist die Mannschaft von Trainer Şenol Güneş unbesiegt, die letzte Niederlage kassierte man Anfang Februar auswärts in Sivas. Seitdem: Sind die "Schwarzen Adler" die formstärkte Truppe der Liga und mittlerweile auf acht Punkte an die Spitze respektive zwei Punkte auf den Tabellenzweiten Fenerbahçe herangerückt. Die Hoffnungen auf die Champions-League-Qualifikation sind berechtigt, so manch einer am Dolmabahçe-Palast träumt gar noch vom ganz großen Coup, dem Meistertitel. Zum Auftakt der Trainingswoche, bei strahlendem Sonnenschein und warmen Temperaturen in Beşiktaş, ist Laune vor dem Derby am Sonntag dementsprechend blendend.

Weniger euphorisiert, aber auch nicht wirklich schlecht, zeigt sich derweil das Stimmungsbild wenige Kilometer weiter nordwestlich bei Galatasaray. Und das obwohl am Sonntagabend noch einige Spannungen in der Luft lagen. Erst die unnötige 3:3-Punkteteilung gegen Fatih Karagümrük auf dem Rasen, dann abseits davon der Eklat um Stürmer Bafetimbi Gomis, der sich offenbar weigerte, sich einwechseln zu lassen und erklärte, nie wieder für Galatasaray spielen zu wollen. Viel potenzieller Dampf auf dem Kessel, der sich aber schnell in Luft auflöste. Zum einen, weil Verfolger Fenerbahce den Sonntagspatzer nicht ausnutzte, tagsdrauf gegen Istanbulspor selbst nur unentschieden spielte und sich dabei noch dämlicher anstellten als "Cim Bom". Zum anderen, weil Gomis seinen Fehler schnell eingestand, um Vergebung bat und diese – vor allem wegen der Unterstützung zahlreicher Spieler um Kapitän Muslera – vom Klub auch erfahren hat. Galatasaray geht also unerwartet unbekümmert in die Trainingswoche vor dem Derby.