Gleich zwei Istanbul-Derbys stehen für den 22. Spieltag auf dem Programmplan, keines davon aber mit sonderbar emotionalem Reiz. Für die kriselnden Traditionsklubs aus der Metropole geht es ohnehin darum, sportlich endlich konstant zu überzeugen. In Konya kommt es derweil zur heimlichen Spitzenpartie des Spieltags.
Zeit um groß Trübsal zu blasen, gibt es nicht. Das ist aus sowohl aus Galatasaray- als auch aus Fenerbahçe-Sicht die wohl beste Erkenntnis des vergangenen Wochenendes. Beide Mannschaften enttäuschten bei den Premieren-Auftritten ihrer beider neuen Trainer, Ismail Kartal und Domenec Torrent, auf ganzer Linie. Während die "Kanarienvögel" nach dem 1:1-Unentschieden gegen Antalyaspor am Mittwoch nun gegen Altay ranmüssen, geht es für die "Löwen" nach der 2:4-Pleite gegen Hatayspor am Donnerstag gegen Kasımpaşa. Im Istanbul-internen Duell muss der kleine Stadtnachbar – aktuell auf Rang 16 stehend auch der am schwächsten positionierte Klub aus der Weltmetropole – besiegt werden, ansonsten droht es für Neu-Trainer Domenec Torrent früher noch ungemütlicher zu werden als es für Vorgänger Fatih Terim jemals war.
Aktuell ist Galatasaray von einem Champions-League-Platz punktemäßig gleich weit entfernt wie vom abgeschlagenen Tabellen-Schlusslicht Malatya. Apropos Champions League: Um die scheint weiter Konyaspor zu spielen, die weiter ihren zweiten Tabellenplatz halten und am Dienstagabend Verfolger und den aktuellen Fünften Adana Demirspor (wohlgemerkt der Aufsteiger) zum Spitzenspiel dieser englischen Woche empfangen.
Beşiktaş spürt Atem des Mittelfelds und hat Kontakt nach oben
Langsam wieder auf dem Pfad der Besserung bewegt sich Beşiktaş, wo mit dem vom Interims- zum Chefcoach beförderten Önder Karaveli auch endlich Klarheit besteht. Nach dem 1:0-Sieg gegen Gaziantep am vergangenen Freitag, wo auch endlich der Knoten von Stürmer Batshuayi platzte und dieser endlich mal wieder mit einem entscheidenden Treffer auf sich aufmerksam machen konnte, geht es am Dienstag gegen Karagümrük. Ähnlich wie bei Galatasaray geht es auch dabei nicht vorwiegend um die Vormachtstellung in der Stadt gegenüber dem merklich kleineren Rivalen, sondern diesen mittelfristig zu distanzieren. Aktuell liegt Beşiktaş nur zwei Punkte, aber immerhin vier Plätze vor Karagümrük – ein Indiz dafür, wie eng es im Tabellenmittelfeld der Süper Lig derzeit zugeht. Aber auch nach oben ist wieder einiges möglich: Ein Auswärtssieg für die Karaveli-Karawane und sogar der Sprung auf Rang 3 ist möglich!