Das Sommertransferphase ist nun auch in der Türkei beendet und Kader stehen. Dementsprechend geben wir hier einen kurzen Überblick über die wichtigsten Transfers der drei großen Istanbuler Klubs Galatasaray, Fenerbahçe und Beşiktaş. 

Das Sommertransferfenster in der Türkei ist nun zu. Insgesamt war es 82 Tage geöffnet und ging vom 26. Juni bis 24:00 des 15. Septembers. Das bedeutet auch, dass die Kader der türkischen Teams so nun fürs erste stehen, da das Wintertransferfenster erst wieder am 11. Januar öffnet. Dann haben die Vereine aus der Süper Lig bis zum 9. Februar Zeit, etwaige Baustellen im Kader personell auszubessern. Um einen gewissen Überblick zu gewähren, listet die LIGABlatt-Redaktion hier noch einmal die wichtigsten Zu- und Abgänge der drei größten Istanbuler Vereine Galatasaray, Fenerbahçe und Beşiktaş auf, die überdies die drei letztverbliebenen türkischen Teams in den europäischen Pokalwettbewerben sind.

Für Milot Rashica musste Beşiktaş am tiefsten in die Tasche greifen

Die bemerkenswerteste Neuverpflichtung von Beşiktaş in dieser Saison war wohl Milot Rashica. Die Schwarz-Weißen verpflichteten den 27-Jährigen, der in der vergangenen Saison auf Leihbasis für Galatasaray auflief, für 5,25 Millionen Euro aus Norwich, wobei Rashica einen Vierjahresvertrag unterschrieb. Die zweithöchste Ablösesumme investierten die "Schwarzen Adler" in den kasachischen Nationalspieler Bakhtiyor Zaynutdinov, der für 4,5 Millionen Euro vom russischen Klub CSKA Moskau kam. Der auf dem Papier drittteuerste Neuzugang bei Beşiktaş ist Jean Onana, der für knapp 4,04 Millionen Euro aus Lens an den Bosporus wechselte. Der Sechser soll die Defensive des 16-fachen türkischen Meisters unterstützen und kann auch als Innenverteidiger eingesetzt werden. Weitere namhafte Nezugänge, die allerdings ablösefrei kamen, sind Ante Rebić vom AC Mailand, Daniel Amartey von Leicester City und Alexander Oxlade-Chamberlain vom FC Liverpool.

Nur geringe Einnahmen durch Spielerverkäufe für Beşiktaş

Auf der Abgeben-Seite ist Romain Saïss der einzige Spieler, für den die Schwarz-Weißen eine Ablösesumme kassierten. Der Marokkaner wechselte für 2,5 Millionen Euro zum Al-Sadd SC nach Qatar. Ansonsten schmerzt der Umstand, dass man Offensivkünstler Nathan Redmond nicht halten konnte, der nun für den FC Burnley in England kickt.

Fenerbahçes Cengiz Ünder ist der teuerste Neuzugang der Süper Lig in diesem Sommer

Der teuerste Spieler, der in diesem Sommer in die Türkei wechselte ist Cengiz Ünder, für den Fenerbahçe ganze 15 Millionen Euro nach Maresille überwies. Insgesamt waren es auch die "Kanarienvögel", die am Ende am meisten Geld investierten. Neben Cengiz Ünder verpflichtete man beispielsweise auch Sebastian Szymański von Dinamo Moskau, für den man 9,75 Millionen Euro auf den Tisch legen musste. Mit knapp 9,74 Millionen Euro fast genauso teuer war Fred, der von Manchester United zu den Marineblau-Gelben wechselte. Mit 8,31 Millionen Euro, bzw. 6,65 Millionen Euro waren auch Innenverteidiger Rodrigo Becão und Torwart Dominik Livaković nicht gerade günstig. Etwaige Boni sind bei den hier aufgelisteten Ablösesummen indes noch nicht mit einberechnet. Weitere wichtige Neuzugänge, die allerdings ohne Ablöse zu Fener wechselten, sind zudem der neue Kapitän Edin Džeko (Inter Mailand), Dušan Tadić (Ajax Amsterdam) und Alexander Djiku (Straßburg).

Fenerbahçe dank teurer Abgänge mit fast ausgeglichener Bilanz

Die ertragreichsten Spieler, die man abgeben konnte sind Arda Güler für 20 Millionen Euro plus Boni von bis zu weiteren zehn Millionen Euro zu Real Madrid, Attila Szalai für 12,3 Millionen Euro zur TSG Hoffenheim, Bruma für 6,5 Millionen Euro zum SC Braga nach Portugal, Diego Rossi für 5,15 Millionen Euro plus Boni zu Columbus Crew in die USA und Altay Bayındır, der für über fünf Millionen Euro zu Manchester United abwanderte. Sportlich eine besonders große Lücke hinterlässt der letztjährige Süper-Lig-Torschützenkönig Enner Valencia, den es ablösefrei nach Brasilien zu Porto Alegre zog. Durch diese Einnahmen kann Fener am Ende des Tages trotz der vielen Neuzugänge eine fast ausgeglichene Transferbilanz aufweisen.

Icardi und Sánchez kosten Galatasaray fast 20 Millionen Euro Ablöse 

Auch der amtierende türkische Meister Galatasaray hat in diesem Sommer noch einmal den Geldbeutel weit geöffnet. Der spektakulärste Transfer war dabei die Festverpflichtung des argentinischen Superstürmers Mauro Icardi, der in der vergangenen Saison bereits auf Leihbasis für die "Löwen" spielte, und für den man nun zehn Millionen Euro an Paris Saint-Germain überweisen musste. Icardis Gehalt bei Gala soll indes so gewaltig sein, dass man einen zusätzlichen Sponsor mit ins Boot holen musste, um diese Summe zu stemmen. Der zweitteuerste Neuzugang der Gelb-Roten ist der Innenverteidiger Davinson Sánchez, der für 9,5 Millionen Euro von Tottenham Hotspur kam. Sánchez ist dabei dem Vernehmen nach die B-Lösung zu Sergio Ramos, den man eigentlich verpflichten wollte, der sich dann aber für einen Vertrag bei seinem Ex-Klub FC Sevilla entschied. Mit Kerem Demirbay, der für 3,7 Millionen Euro von Bayer Leverkusen kam, konnte man hingegen nach Expertenmeinungen ein ziemliches Schnäppchen machen. Mit Tetê und Wilfried Zaha kamen überdies noch zwei Hochkaräter für die offensiven Flügel, für die man jeweils keine Ablöse zahlen musste. Darüber hinaus konnte Galatasaray noch einige gute Leihen abschließen: Während es für Leipzigs Angeliño keine Kaufoption geben soll, wäre Chelseas Hakim Ziyech nach der einjährigen Leihe ablösefrei zu haben, wohingegen der neue Sechser Tanguy Ndombélé nach der Leihe für 15 Millionen Euro von den "Spurs" gekauft werden muss.

Nicolò Zaniolo könnte Rekordverkauf der Süper Lig werden 

Einnahmen konnte man hingegen mit den Verkäufen von Mostafa Mohamed an den FC Nantes (5,75 Millionen Euro), Fredrik Midtsjø und Olimpiu Moruțan an die Ligakonkurrenten Pendikspor und Ankaragücü (je mindestens drei Millionen Euro) sowie durch die Leihen und anschließenden Verkäufe von Nicolò Zaniolo und Yunus Akgün auf die Insel. Yunus Akgün spielt nun für Leicester City, wobei Gala eine Leihgebühr von 500.000 Euro kassiert, und sobald dieser 25 Einsätze für die "Foxes" erreicht, greift eine Kaufpflicht in Höhe von neun Millionen Euro sowie eine Weiterverkaufsbeteiligung von 15 Prozent. Noch lukrativer ist das Leih- und Verkaufsmodell von Nicolò Zaniolo an Aston Villa. Die einjährige Leihe ist mit einer festen Gebühr von fünf Millionen Euro sowie einer anschließenden Kaufpflicht für 22,5 Millionen Euro verbunden durch etwaige Boni kann der gesamte Zaniolo-Deal Galatasaray am Ende bis zu 44,3 Millionen Euro einbringen, womit Zaniolo der mit Abstand teuerste Verkauf aus der türkischen Süper Lig wäre.