Von den 70 Millionen Euro Marktwert, die vor rund dreieinhalb Jahren für Miralem Pjanić aufgerufen wurden, ist der Bosnier mittlerweile weit entfernt. Was sich seit Oktober 2018 aber nicht geändert hat, ist die Tatsache, dass der 31-Jährige mit seiner Kreativität und seinen Passqualitäten für reichlich Struktur im Spiel sorgen kann. Das Profil, das Pjanić mitbringt, hat es laut türkischen Medienberichten nun auch Galatasaray angetan.

Für diese Saison vom FC Barcelona ausgeliehen, konnte Miralem Pjanic im Beşiktaş-Trikot bislang nur bedingt überzeugen. Sicherlich hat der 103-fache bosnische Nationalspieler vereinzelt gute Auftritte gezeigt, doch im BJK-Lager hätte man sich mehr Führungsqualität vom vermeintlichen Königstransfer des vergangenen Sommers erhofft. Zudem konnte sich Pjanić seit seiner Ankunft am Bosporus den einen oder anderen mentalen Aussetzer nicht verkneifen. Bestes Beispiel dafür ist der 6. Februar: Beim 0:0 im heimischen Vodafone Park gegen Antalyaspor holte sich der ehemalige Star von Juventus Turin innerhalb von wenigen Sekunden zwei gelbe Karten ab und flog folglich in der siebten Minute der Nachspielzeit vom Platz. Eine solche Aktion ist für einen erfahrenen Profi wie Pjanić ein absolutes No-Go.

Torrent als Vermittler?

Auch die nackten Zahlen sorgen für einen eher kritischen Blick. In 16 Süper-Lig-Einsätzen für die "Schwarzen Adler" konnte der seit Mitte Februar an einer hartnäckigen Oberschenkelzerrung laborierende Mittelfeld-Stratege lediglich zwei Assists verbuchen. Ein eigener Treffer ist Pjanić im BJK-Trikot noch nicht gelungen. Das scheint das Interesse von Galatasaray an dem 31-Jährigen jedoch nicht zu mindern, denn laut türkischen Medienberichten befinden sich die Gelb-Roten bereits in Gesprächen mit dem Stammverein Pjanićs, dem FC Barcelona, wo er nach Ablauf des Leihgeschäfts mit Beşiktaş Ende Juni noch bis Sommer 2024 unter Vertrag steht. Eine entscheidende Rolle bei den Verhandlungen mit den Katalanen könnte dabei der aktuelle Trainer von Galatasaray, Domènec Torrent, spielen. Der 59-Jährige arbeitete von 2007 bis 2012 bei Barça und soll weiterhin sehr gute Verbindungen zum Management des katalanischen Traditionsvereins pflegen.

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