Ricardo Quaresma wird nie wieder für Beşiktaş spielen – das ließ der 35-Jährige Portugiese nach dem 3:0-Erfolg am Freitagabend gegen Göztepe selbst verlauten. Klub-Präsident Fikret Orman soll im Disput zwischen Spieler und Verein die Hauptrolle spielen. Seinen bis 2020 datierten Vertrag will "Q7" zur Not aussitzen.

Sein Fehlen im Auftaktspiel des zweiten Spieltags gegen Göztepe deutete schon auf grundlegende Veränderung hin, die nur Stunden später traurige Gewissheit wurde: Nach insgesamt sieben Jahren im schwarz-weißen Dress trennen sich künftig die Wege von Ricardo Quaresma und Beşiktaş. "Der Präsident hat mir mitgeteilt, dass er mich nicht mehr für diesen Verein spielen sehen möchte. Das bedeutet für mich das Ende", erklärte ein designierter Quaresma im Anschluss an das Göztepe-Spiel. Bereits in der vergangenen Rückrunde soll es intern zu einem heftigen Streit zwischen Quaresma und der Klubführung gekommen sein. Der Portugiese hatte seinen Stammplatz immer wieder einbüßen müssen und war deshalb auch im Zwiespalt mit Ex-Coach Şenol Güneş. Nach außen hin betonte Quaresma stets, dass "Beşiktaş einen ganz besonderen Platz in seinem Herzen" habe und er eine "besondere Verbindung" zu den Fans der "Schwarzen Adler" pflege.

Nach seinem Wechsel von Inter Mailand 2010 sowie der Rückkehr aus Porto im Sommer 2015 endet das Kapitel Beşiktaş für "Q7" nun nach insgesamt sieben Jahren vorzeitig. Eigentlich läuft der Vertrag des exzentrischen Flügelspielers, der stets zwischen Genie und Wahnsinn pendelte, noch bis zum Sommer 2020. Dieser wird allerdings – zumindest mit Einsätzen auf dem Rasen – nicht mehr erfüllt. "Wenn ich keinen neuen Verein finde, werde ich mich bis zum Vertragsende auf dem Trainingsplatz fit halten", erklärte Quaresma. Mit einem Jahresgehalt von rund drei Millionen Euro sollte Beşiktaş besser nach einem schnellen Abnehmer suchen.