Die türkischen Klubs werden im internationalen Vergleich zunehmend abgehängt. Ein sicherer Startplatz in der Champions League ist künftig nicht mehr gesichert. Momentan liegt die Türkei nur auf Platz 13 des UEFA-Rankings, hinter der Ukraine und Schottland.

Kein türkisches Team in der Champions League – dieses Szenario könnte in naher Zukunft zur bitteren Realität werden. Weil sich die türkischen Klubs in den vergangenen Jahren ein ums andere Mal nicht mit Ruhm bekleckerten und teilweise blamable Schlappen einstecken mussten, ist die Teilnahme an der Königsklasse ab sofort stark gefährdet. Der Hintergrund: Die Türkei ist im UEFA-Fünfjahresranking auf Platz 13 abgerutscht. Das wiederum bedeutet, dass der türkische Meister in der Folgesaison nur noch zur Qualifikation zur Champions League zugelassen wäre. Außerdem würde die Türkei künftig nur vier anstatt fünf europäische Starter stellen. Der Startplatz des Ligavierten in der Europa League würde wegfallen (Ausnahme: Der Pokalsieger steht unter den ersten Drei in der Liga).

Wie konnte es dazu kommen? 

Was durchaus bemerkenswert und gleichzeitig erschreckend ist: Die Türkei startete als UEFA-Elfter in die Saison 2020/21. Doch durch die frühen Ausscheiden von Beşiktaş (erst CL-Quali gegen Saloniki, dann EL-Quali gegen Rio Ave), Galatasaray (EL-Quali gegen Glasgow Rangers) und Alanyaspor (EL-Quali gegen Rosenborg Trondheim) ist die Türkei binnen kürzester Zeit von der Ukraine und Schottland überholt worden. Mit 28.900 Punkten liegt die Türkei zwar immer noch in Schlagdistanz zur Konkurrenz (Ukraine 29.900, Schottland 30.125), doch das aktuelle Abschneiden in den Gruppenphasen der internationalen Wettbewerbe lässt einen weiteren Abwärtstrend erkennen.

Mit Başakşehir und Sivasspor hat die Türkei in der laufenden Spielzeit zwei stets tapfer kämpfende Teams im internationalen Wettbewerb vertreten, die großen Teams siehe Paris St.-Germain respektive Villarreal auch Paroli bieten können, letztlich aber bis dato ohne Punktgewinn blieben. Für die so wichtige Fünfjahreswertung bringt eine aufopfernde Leistung ohne Ertrag leider gar nichts.

Foto: Fabrice Coffrini / Getty Images