Mit der Ernennung von Rıza Çalımbay als Nachfolger des zurückgetretenen Interimstrainers Burak Yılmaz, soll zumindest vorübergehend das krisengebeutelte Beşiktaş wieder in die Erfolgsspur gebracht werden. Vorübergehend deshalb, weil bei BJK am 3. Dezember in der Generalversammlung die Wahl eines neuen Präsidenten ansteht. Eine Weiterbeschäftigung des 60-Jährigen wird zwangsläufig von diesem Ereignis abhängen.
Spätestens jetzt muss man am Dolmabahçe-Palast konstatieren, dass die Unruhen der Vorwochen in ein regelrechtes sportliches Chaos gemündet sind. Bereits vor einigen Wochen gab Şenol Güneş seinen Rücktritt bekannt, woraufhin Burak Yılmaz, der ehemals als Stürmer für BJK auf Torejagd ging, es an der Seitenlinie richten sollte. Lediglich sechs Spiele sollte letztlich das Trainer-Experiment, was auch vonseiten der Fanszene immer wieder scharf kritisiert wurde, nur sechs Spiele anhalten, mit der ernüchternden Bilanz, dass man davon in vier Spielen als Verlierer vom Platz ging. Immerhin war es Yılmaz selbst, der seinen Rücktritt angeboten hat, um so den Weg für den neuen und erfahrenen Coach Riza Çalımbay frei zu machen. In seiner ersten PK vor dem Spiel gegen Başakşehir zeigte sich der 60-Jährige erfreut über seinen neuen Job als BJK-Trainer, gab jedoch auch zu, dass die aktuelle sportliche Situation keinesfalls einfach sei. "Es ist eine große Freude, wieder hierher zu kommen. Beşiktaş hatte für mich immer einen besonderen Platz. Die Situation der Mannschaft ist nicht sehr ermutigend. Wir müssen analysieren, wo es Probleme gibt. Ich hoffe, dass wir diese Krise überwinden werden. Ich freue mich, hierher zu kommen. Sie haben mich eingeladen und ich habe es, ohne groß darüber nachzudenken, bereitwillig angenommen", so die Worte des neuen BJK-Trainers.
Çalımbay-Zukunft hängt vom neuen BJK-Präsidenten ab
So schwierig die aktuelle sportliche Konstellation auch ist – die "Schwarzen Adler" haben bereits jetzt in der Conference League keine Chance mehr in die K.-o.-Runde einzuziehen und in der Liga sind die beiden Erzrivalen Galatasaray und Fenerbahçe bereits enteilt – umso kurioser ist es, dass auf dem Trainer-Posten bereits in wenigen Wochen wieder ein neuer Name bei BJK anheuern könnte. Denn es wurde eine spezielle Vereinbarung mit Çalımbay getroffen, erstmal nur bis zur Generalversammlung am 3. Dezember im Amt zu bleiben. Nach der Wahl des neuen BJK-Präsidenten werde man sich abermals zusammensetzen und über die Fortsetzung der Zusammenarbeit beraten. Im schlimmsten Fall könnte für den 60-Jährigen daher bereits nach wenigen Spielen schon wieder Schluss sein. Sicher hingegen ist, dass Çalımbay, neben dem Spiel am morgigen Sonntag gegen Başakşehir, auch nach der Länderspielpause in der Liga gegen Samsunspor und Ankaragücü sowie in der Conference League gegen Brügge an der Seitenlinie stehen wird.
Schafft es der neue Trainer, positive Ergebnisse einzufahren und der Mannschaft neues Leben einzuhauchen, wäre das zumindest eine gute Empfehlung für eine Weiterbeschäftigung. Nichtsdestotrotz könnte der neu gewählte BJK-Präsident dem Ganzen ein Strich durch die Rechnung machen, sofern er sich für einen neuen Trainer entscheiden sollte. Diesbezüglich blickt Beşiktaş weiterhin in eine ungewisse Zukunft.