Sportlich wie finanziell ist Beşiktaş eine große Baustelle. Heute dankte Ahmet Nur Çebi (64) als Klubchef ab – die logische Konsequenz der letzten Wochen. Am Sonntag wählen die BJK-Mitglieder ihren neuen Klubchef. Die Kandidaten Serdal Adalı (59.) und Hasan Arat (64) stehen sich gegenüber. Bisher war der Wahlkampf fair wie freundschaftlich.
Die Kicker vom Bosporus durchlaufen eine historisch niederschmetternde Saison. In Europa ist man ergebnistechnisch wörtlich unter die Räder gekommen – zuletzt 0:5 gegen Brügge. Finanziell betrachtet, ist vom Schuldenabbau nicht zu sprechen. Die Klubeinnahmen können nur noch die Zinszahlungen bedienen. Es liegt glasklar auf der Hand, dass beide Kandidaten einen schlecht geführten Klub vorfinden werden, der in allen Bereichen sich rapide einfangen muss und zugleich der neue Klubchef den Fans keine Märchen mehr verkaufen kann. Ob Hasan Arat oder Serdal Adalı das Rennen machen wird, bleibt nach wie vor offen. Jedoch schreiben Arat einige BJK-Experten die Favoritenrolle zu. Fest steht, dass Beşiktaş trotz des neuen Klubchefs im Jahr 2024 ein sehr schwieriges Jahr erwartet. Die Wahl alleine ist keine Lösung der gigantischen Probleme. Etwaige Immobilienprojekte oder Kooperationen wirken nicht unbedingt nachhaltig. Die Einzelheiten der Projekte sind nicht bekannt und wurden eher populistisch vorgetragen.