Eigentlich sieht es noch sehr komfortabel aus für Beşiktaş: Platz 1, zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger und ein Spiel weniger. Nach dem unerwarteten Punktverlust gegen Ankaragücü ist nun aber Druck auf dem Kessel. Noch haben die "Schwarzen Adler" alles selbst in der Hand, aber dafür muss dringend wieder Zug rein.

Am Dienstag wartet mit Sivasspor ein Team, das tabellarisch zwar mit Platz 8 jenseits von Gut und Böse, allerdings bereits seit zwölf Spielen ungeschlagen ist. Laufkundschaft ist die Mannschaft von Trainer Rıza Çalımbay also absolut nicht. Sergen Yalçın dürfte gerade nach dem jüngsten Unentschieden und der enttäuschenden Leistung seines Teams also definitiv gewarnt sein. Hoffnung macht ein Rückkehrer: Vincent Aboubakar hat das Training wieder aufgenommen und könnte daher endlich wieder für die nötige Durchschlagskraft sorgen. Leidtragender wäre in diesem Fall wohl Georges-Kévin N’Koudou, der nicht nur durch seinen verschossenen Elfmeter einen unglücklichen Auftritt gegen Sivasspor hatte. Das "magische Dreieck" Aboubakar, Larin und Ghezzal wäre da direkt eine andere Hausnummer.

Ab jetzt zählen nur noch Siege

Sicher ausfallen wird hingegen Oğuzhan Özyakup, der in der letzten Partie bereits nach einer guten Viertelstunde verletzt vom Platz musste. Um seinen Platz neben Kapitän Hutchinson streiten sich die zuletzt öffentlich kritisierten Bernard Mensah und Adem Ljajić sowie Dorukhan Tököz, der als defensivste Variante allerdings bestenfalls Außenseiterchancen hat. Klar ist, dass gegen Sivasspor eine deutliche Leistungssteigerung her muss. Zwar ist der Vorsprung vor Fenerbahçe noch komfortabel, bei weiteren Punktverlusten würde man das Titelrennen aber plötzlich doch wieder unnötig spannend machen. Das schwerere Restprogramm haben auf dem Papier die Spieler vom Dolmabahçe-Palast, doch ironischerweise könnte gerade das in dieser Saison als kleiner Vorteil gesehen werden. Beide Teams tun sich gegen die vermeintlichen Außenseiter schwer und stolpern immer wieder über die Vereine aus dem Tabellenkeller. So gesehen könnte Sivasspor genau zur richtigen Zeit kommen. Mit einem Sieg morgen und einem weiteren am Freitag gegen Kayserispor könnte man den Druck wieder an den ungeliebten Verfolger abgeben.