Der bisherige Saisonstart lief sehr zufriedenstellend für Beşiktaş. Nach drei Siegen und einem Unentschieden grüßt man von Platz eins. Ausgerechnet vor der ersten echten Reifeprüfung drückt personell allerdings der Schuh.
Türkische Vereine und Europa – da war doch was. Gerade in der letzten Spielzeit blamierten sich die Vertreter aus der Süper Lig bis auf die Knochen. Die nun startende Saison soll deutlich besser laufen, weshalb die Augen am morgigen Abend auf den Dolmabahçe-Palast gerichtet sein werden. Meister Beşiktaş tritt als einziger türkischer Vertreter in der Champions League an und ist bestrebt, in einer anspruchsvollen Gruppe eine gute Rolle zu spielen. Die vielleicht schwierigste Aufgabe wartet gleich am ersten Spieltag: Borussia Dortmund ist wohl knapp vor Ajax Amsterdam der Favorit der Gruppe, während Sporting Lissabon und eben der Verein aus Istanbul als Herausforderer gewertet werden. Verstecken müssen sich die "Adler" keineswegs. Nicht nur der starke Saisonstart verschafft Selbstvertrauen, auch ein Blick auf den Kader ist durchaus vielversprechend. Beşiktaş konnte Leistungsträger halten und neue Hoffnungsträger hinzugewinnen. Gegen den BVB wird Sergen Yalçın allerdings zum Umdenken gezwungen werden.
Vida und Teixeira fallen aus, Hoffnung bei N’Koudou
Abwehrboss Domagoj Vida musste bereits gegen Malatyaspor verletzt vom Platz und wird auch gegen die Dortmunder nur zusehen können. Ähnliches gilt für Neuzugang Alex Teixeira. Auch der Zehner wird nicht zur Verfügung stehen. Gut möglich, dass der Brasilianer eher durch einen defensiveren Achter ersetzt wird, um dem schwarz-gelben Mittelfeld etwas mehr Kompaktheit entgegenzustellen. Vida ist hingegen schwerer zu ersetzen. Welinton und Uysal sind selbstverständlich gute Innenverteidiger, treffen nun allerdings auf einen der besten Stürmer der Welt. Erling Haaland kommt alleine im September auf sieben Tore und eine Vorlage in vier Spielen (drei für die Nationalelf, eins für den BVB) und wird gerade in der Königsklasse nochmal besonders motiviert sein. Hinzu kommen die restlichen Offensivkräfte Reus und Brandt sowie die wahrscheinlichen Joker Malen und Moukoko. Ohne eine konzentrierte Leistung des gesamten Defensivverbundes droht eine herbe Schlappe. Andererseits ist auch der BVB immer mal wieder für einen Lapsus gut. Genau hier wird Yalçın ansetzen und dazu gibt es wenigstens noch eine vorsichtig optimistische Meldung: der ebenfalls ausgewechselte N’Koudou steht möglicherweise doch zur Verfügung und soll dann seinerseits die ebenfalls ersatzgeschwächte Dortmunder Abwehr vor Probleme stellen.
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