Während die Konkurrenz bereits fünf Spiele auf dem Buckel hat, musste Beşiktaş zuletzt pausieren. Ob die Zwangspause dem Team gut tut oder eher einen Nachteil darstellt, zeigt sich erst am Montag.

Den Saisonauftakt hat Beşiktaş gründlich versiebt. Vier Punkte aus ebenso vielen Spielen in der Liga, dazu in kurzer Abfolge die Niederlagen in den Qualifikationsrunden für Champions- und Europa League gegen bestenfalls gleichwertige Gegner, dazu eine insgesamt enttäuschende Transferphase und schon brennt am Dolmabahçe-Palast ordentlich der Baum. Es folgte eine Länderspielpause und dann eine weitere Pause. Denn während die Konkurrenz den fünften Spieltag bestritt, waren die "Adler" außen vor. Durch die ungerade Anzahl an Teams in dieser Saison muss bekanntlich immer ein Team aussetzen. Zusätzlich zur regulären Pause für alle Teams hatte Sergen Yalçın somit noch ein wenig mehr Zeit, um sein Team einzustellen und teilweise kennenzulernen. Denn auf den ersten Blick ist eine verlängerte Vorbereitung ja etwas Gutes. Spieler wie Rachid Ghezzal, der erst am Deadline Day verpflichtet wurde, hatten so mehr Zeit, um sich an die Abläufe und Taktiken zu gewöhnen. Ähnliches dürfte auch für den Rest des Teams gelten. Von einer Einheit ist man aktuell noch ebenso weit entfernt, wie von einer klaren Hierarchie. Wichtige Anführer haben den Verein verlassen und außer Kapitän Atiba Hutchinson gibt es keine weiteren Führungsspieler ohne Vorbehalte. Domagoj Vida wollte oder sollte weg und schwächelte bislang merklich, Necip Uysal ist nicht gesetzt, Josef ist neu im Team und Oğuzhan Özyakup wird nach seiner Rückkehr zunächst seinen Platz finden müssen. An neuen Strukturen konnte man zumindest nach den Länderspielen arbeiten.

Pause hält zunächst weiter an

Die verlängerte Pause hat allerdings nicht nur Vorteile. Im Hintergrund rumorte es schließlich, Fans und Presse schossen sich auf das Team, teilweise den Trainer und den Vorstand gleichermaßen ein und thematisierten den verpatzten Saisonstart, ohne dass die Gescholtenen eine Möglichkeit hatten, die Kritiker verstummen zu lassen. Tatenlos mussten sie mitansehen, wie sie in der Tabelle weiter abrutschten, während Clubs wie Alanyaspor und Fenerbahçe sich vorerst oben festsetzen konnten. Auch am kommenden Wochenende hält die Pause zunächst weiter an. Erst am Montag darf man gegen Denizlispor zeigen, dass nicht die schwachen letzten Ergebnisse, sondern der Auftaktsieg in Trabzon das echte Gesicht der "Adler" zeigen.