Am späten Dienstagabend wird sich Beşiktaş aus dem Europapokal verabschieden, so viel steht schon vor dem letzten Gruppenspiel bei Borussia Dortmund fest. Gegen den Bundesliga-Zweiten geht es nur noch darum, eine historische Blamage zu vermeiden. Die Champions League betitelt Trainer Sergen Yalçın rückblickend bereits als "ungesund".
Mit aktuell null Punkten und einer Tordifferenz von -11 liest sich die Champions-League-Bilanz von Beşiktaş in dieser Gruppenphase bereits verheerend – mit Blick auf die Historie aber noch nicht schlecht genug, um in die Analen der schwächsten Gruppenphasen-Absolventen einzugehen. Im letzten Spiel der Hauptrunde am Dienstagabend bei Borussia Dortmund drohen die "Schwarzen Adler" allerdings diese Schallmauer zu durchbrechen. Mit einer 0:3-Auswärtsniederlage in Dortmund würde man bereits den RSC Anderlecht aus der Saison 04/05 aus den Top 10 dieser Flop-Liste verdrängen. Das sich aktuell in desaströser Form befindliche Beşiktaş gastiert beim BVB, der selbst bereits aus der Champions League eliminiert wurde, spätestens aber nach der empfindlichen 2:3-Niederlage am Wochenende gegen Rivale Bayern München mit ordentlich Wut im Bauch auftreten wird. Im heimischen Dortmunder Signal Iduna Park müssen die Adler deshalb befürchten, den ganzen Frust der Schwarz-Gelben abzubekommen und selbst zum Abschluss nochmal zerrupft zu werden.
Bereits vor dem vorerst letzten Europapokal-Spiel des amtierenden türkischen Meisters hat Trainer Sergen Yalçın zugegeben, dass sein Team für die Champions League als sportlicher Wettbewerb nicht wirklich gerüstet war: "Wir haben ein Turnier gespielt, von dem wir dachten, dass es gut für uns sein könnte. Die vielen jüngsten Erlebnisse haben aber dazu geführt, dass die Psychologie der Spieler beeinträchtigt wurde", erklärte der BJK-Trainer auf der offiziellen Spieltags-PK den Substanzverlust seiner Mannschaft: "Am Ende haben wir gezeigt bekommen, worauf es ankommt und dies sehr ernst zu spüren bekommen. Aus dieser Erfahrung müssen wir lernen." Aufgeben wolle man sich trotz aller Widrigkeiten und entgegen der Negativ-Serie aber nicht. Sergen Yalçın hoffe daher auf ein gutes Spiel und dass sein Team nicht punktlos bleibe. Dann wäre auch die Aufnahme ins Ranking der schlechtesten Champions-League-Teams der Geschichte abgewendet.