Während die Konkurrenz zuletzt gegen kleinere Gegner Federn lassen musste, sammelt Beşiktaş weiter unbeirrt Punkte ein. Die Zeichen stehen gut, dass man seine Position bis zum Spitzenspiel gegen Fenerbahçe noch weiter verbessert.

Während die beiden verhassten Nachbarn in den nächsten Partien nämlich mal wieder von Personalsorgen geplagt sein werden, hat Sergen Yalçın sein Team fast komplett zusammen. Fatih Terim fehlen gegen Sivasspor am Sonntag nicht nur weiterhin beide Stammaußenverteidiger, sondern auch Mittelstürmer Mohamed gesperrt. Fenerbahçe muss nicht nur den Dämpfer gegen Antalyaspor verdauen, sondern wird wohl auch lange auf Stareinkauf Mesut Özil verzichten müssen. Und Beşiktaş? Cenk Tosun wird vermutlich noch mindestens ein Spiel aussetzen müssen. Ehrlicherweise hätte aber auch sonst wenig für einen Starteinsatz gesprochen. Das liegt allerdings nicht an der Verfassung des Rückkehrers, sondern ist der Performance seiner Konkurrenten geschuldet. Larin und Aboubakar sind das beste Sturmduo der Liga und selbst wenn sie sich mal eine Auszeit vom Tore schießen nehmen, springen eben andere in die Bresche. Zuletzt war es Kapitän und Altmeister Atiba Hutchinson, der den knappen Arbeitssieg gegen Malatyaspor sicherte. Das Spiel war zwar absolut keine Glanzleistung, im Gegensatz zu den Auftritten der Konkurrenz standen aber am Ende dennoch die drei Punkte. Aktuell macht Beşiktaş klar den gefestigsten Eindruck.

Starke Defensive

Die Gründe dafür sind vielfältig, doch während der Fokus häufig auf die beeindruckende Sturmreihe gelegt wird, sollte auch die Defensive nicht unerwähnt bleiben. Seit vier Spielen musste man keinen Gegentreffer mehr hinnehmen. Natürlich kamen die Gegner in dieser Zeit eher aus dem Tabellenmittelfeld oder -keller, doch Galatasaray und Fenerbahçe zeigten zuletzt, dass man auch gegen solche vermeintlich schwachen Kontrahenten stolpern kann. Yalçın hat hingegen aktuell eine verlässliche Abwehr zur Verfügung. Rosier, Vida, Welinton und N’Sakala lassen wenig zu und sorgen im Verbund mit Torhüter Destanoğlu und Sechser Josef für die notwendige Stabilität. Dazu steht auch die zweite Reihe bereit und liefert puntkgenau ab, wie Ersatzkeeper Yuvakuran oder Aushilfslinksverteidiger Tököz zuletzt zeigten. An diesem Wochenende sind die Spieler vom Dolmabahçe-Palast erneut in ihrer aktuellen Lieblingsrolle: Sie können vorlegen und die beiden Erzfeinde so bereits früh unter Druck setzen. In der derzeitigen Verfassung führt der Weg zum Titel jedenfalls nur über die "Adler".