Gegen den Aufsteiger aus Adana sorgte der Double-Sieger Beşiktaş durch die Tore von Montero (20.), Josef (43.) und Yilmaz (52.) früh für die vermeintliche Vorentscheidung. Ein direkter Freistoßtreffer von Vargas (60.), ein Hammer von Balotelli (79.) sowie der Last-Minute-Treffer von Assombalonga (90.+7) schockten passive "Adler", die die Führung am Ende kläglich verspielten.
Aus der Aufholjagd in Antalya fand man mit Montero, Josef und Batshuayi lediglich drei Akteure auf dem Spielberichtsbogen wieder. Auf allen anderen Positionen veränderte Double-Coach Sergen Yalçın seine Startelf. Mit Destanoğlu im Tor, Welinton, Yılmaz sowie Rosier in der Abwehr und dem Offensiv-Quartett um Larin, Özyakup, Pjanic und Ghezzal ging Beşiktaş ins Rennen.
Zur Verwunderung der meisten Fußballfans suchte man den ehemaligen italienischen Nationalspieler sowie Problem-Profi Mario Balotelli vergeblich in der Startelf. Adana-Coach Montella beorderte den 31-Jährigen zunächst auf die Bank und brachte stattdessen Assombalonga als einzigen Stürmer. Die Hausherren starteten schwungvoll in die Partie und übernahmen von Beginn an das Spielgeschehen. In der Anfangsphase wollten zwar nicht die großen Torchancen herausspringen, dennoch gelang den "Adlern" früh in der Partie der Durchbruch. Nach einer maßgeschneiderten Flanke von Mittelfeld-Stratege Pjanic steht BJK-Verteidiger Montero (20.) goldrichtig und köpft gegen Adanas Kurt, der den Ball dann ins eigene Tor abfälscht. Dem Spanier gelang dabei, wie bereits in der Champions League gegen den BVB, einmal mehr ein Kopfballtor. Der nächste Aufreger der Partie sollte nicht lange auf sich warten lassen. Nur wenige Minuten später erhöhte der amtierende Double-Sieger auf 2:0, doch der Treffer von Larin (27.) wurde nach Einsicht der VAR-Bilder aufgrund einer knappen Abseitsposition wieder aberkannt. Bis zur Halbzeitpause drückten die Hausherren weiter auf das nächste Tor und belohnten sich dann mit einem kuriosen Treffer. Die als Hereingabe aus dem Halbfeld geplante Flanke von Josef (43.) rutschte völlig überraschend ins Tornetz. Dem Tor ging eine Kollision zwischen Deli und Torwart Kaplan voraus, die letztlich dafür sorgte, dass der Ball an beiden Spielern vorbei im Netz landete. Mit der, auch in der Höhe, verdienten Führung ging es dann in die Pause.
Balotelli-Hammer und Last-Minute-Treffer bestrafen BJK
Angesichts der Verletzungsmisere blieben Yalçın ohnehin nur wenig Optionen auf der Bank, weshalb die "Schwarzen Adler" personell unverändert zurück auf den Rasen gingen. Eine Veränderung im Spiel blieb auch aus, denn die hungrigen Gastgeber setzten an den starken Auftritt der ersten Halbzeit nahtlos an. Folgerichtig ließ auch das dritte Tor der Partie nicht allzu lange auf sich warten. Eine Hereingabe von Ghezzal über die rechte Außenbahn lässt Larin gekonnt durch. Der aufgerückte Linksverteidiger Yılmaz (52.) avancierte zum Nutznießer und netzte komplett blank vor dem Torwart Kaplan abgezockt ins Tor ein. Die Gäste aus Adana enttäuschten aus dem Spiel heraus über weite Strecken der Partie. Die erste nennenswerte Torannäherung führte ausgerechnet aus einem ruhenden Ball zum Anschlusstreffer. Vargas (60.) zirkelte einen sehenswerten Freistoß nahe der Strafraumlinie ins Netz, bei dem auch Ersin nur hinterherschauen konnte. Der Anschlusstreffer sollte neue Kräfte beim Aufsteiger entfachen. Ausgerechnet der eingewechselte Balotelli (79.) verkürzte mit einem satten Rechtsschuss auf 2:3 und sorgte damit, für BJK-Verhältnisse mehr als unnötig, für eine hitzige Schlussphase. Die Passivität der Hausherren ließ nichts Gutes erahnen, weshalb dann in letzter Sekunde genau das eintrat, was sich abzeichnete. In der siebten Minute der Nachspielzeit sicherten sich die Gäste durch Assombalonga (90.+7) den letztlich verdienten Last-Minute-Ausgleich. Auch der VAR konnte das Tor aus BJK-Sicht nicht mehr verhindern, weshalb die Blamage gegen den Aufsteiger besiegelt war.
Mit dem Unentschieden verteidigen die "Schwarzen Adler" dennoch vorerst ihre Tabellenführung. Bereits am kommenden Freitag müssen die Kicker vom Bosporus gegen den nächsten Aufsteiger Altay ran.