Beşiktaş hat auch das Rückspiel in der dritten Runde der Conference-League-Qualifikation gegen Nefçti Baku gewonnen. Nach schwacher erster Halbzeit, in der die "Schwarzen Adler" nicht unverdient in Rückstand geraten, drehten Aboubakar und Muleka das Spiel noch zu Gunsten der Hausherren, die nun Kiew erwarten. 

Beşiktaş-Trainer Şenol Güneş ließ mit seiner Startaufstellung vor allem beim Blick aufs offensive Mittelfeld aufhorchen. Dort gaben die Talente Demir Ege Tıknaz und Semih Kılınçsoy ihr Debüt von Beginn an, nachdem beide zuvor in den vorangegangenen Qualifikationsrunden zu Kurzeinsätzen gekommen waren.

Im heimischen Stadion begannen die "Schwarzen Adler" dominant mit viel Ballbesitz, diesen allerdings vorwiegend auf Höhe der Mittelfeld. Der neu zusammengestellten und durch die Youngster ergänzten Offensive war anzumerken, in dieser Konstellation noch nie zusammen auf dem Rasen agiert zu haben. Folglich wenig Torchancen resultierten aus der zumindest optischen Überlegenheit. Bis auf Gedson-Nachschuss aus dem Hinterhalt war in den ersten 20 Minuten praktisch nichts geboten. Vorne wenig los, hinten dagegen nachlässig und anfällig. Über rechts kam Baku nach vorne, die Beşiktaş-Verteidigung um Amartey agierte kollektiv gegen Mahmudov (36.) zu zögerlich, was der mit einem platzierten Abschluss in die linke untere Ecke prompt bestrafte. Mit 0:1 ging es in die Halbzeitpause – noch ein Baku-Tor und Beşiktaş müsste unerwartet in die Verlängerung gehen.

Dreierwechsel sorgt für Umschwung – Aboubakar leitet Wende ein

Nach einer unter dem Strich einfallslosen und enttäuschenden ersten Halbzeit war es nur logisch, dass Günes umfassend wechselte. Hadziahmetovic, Masuaku und Aboubakar kamen für die allesamt blassen Rebic, Meraş und Onana. Und die frischen Kräfte hatte direkt maßgeblichen Einfluss auf das Spiel, das Beşiktaş jetzt besser auf den Rasen bekam. Über die linke Seite machte der offensivfreudige Masuaku Dampf und legte bei einem seiner zahllosen Vorstöße am Strafraumrand ab für Aboubakar. Der Kameruner schlenzte die Kugel dann aus halblinker Position überlegt in die lange Ecke – ein Treffer der individuellen Klasse. Ein anderer Faktor, den die "Schwarzen Adler" in dieser stark verbesserten zweiten Hälfte zeigten: Wille und Durchschlagskraft. Sinnbildlich dafür der zweiten Treffer: Muleka scheiterte per Drehschuss am Elfmeterpunkt zunächst, richtete sich aber blitzartig auf, tankte sich gegen Gegenmann und Torwart vorbei und schoss den Ball aus spitzem Winkel doch noch über die Linie. Baku, das mit dem Führungstreffer kurz hoffen durfte, war spätestens jetzt endgültig geschlagen. 

Mit dem 2:1-Sieg zieht Beşiktaş (3:1 im Hinspiel) souverän in die Playoffs der Conference-League-Qualifikation ein, wo nun aber mit Dynamo Kiew ein ungleich schwererer Gegner wartet. Der ukrainische Vizemeister setzte sich parallel gegen Aris Thessaloniki im Elfmeterschießen durch.