Vor 41.903 frenetischen Zuschauern machte der türkische Meister Beşiktaş gegen RB Leipzig nahezu alles richtig und siegte gegen die tapfern und jungen „Bullen“ mit 2:0 (2:0). Für die Kicker vom Bosporus trafen Ryan Babel (11.) und Anderson Talisca (43.). Zu clever und erfahren agierte Beşiktaş, als es sich der RB Leipzig wohl vorgestellt hatte. RB-Stürmer Timo Werner konnte die ohrenbetäubende Kulisse im Vodafone Park nicht ertragen und wurde vorzeitig aus dem Spiel genommen.

Ryan Babel trifft zur Führung

Im Vodafone Park zündete Beşiktaş mit dem Anpfiff den Turbo und war in der ersten halben Stunde RB Leipzig weit überlegen, die wiederum versuchten, von Minute zu Minute ins Spiel zu kommen. Doch wie schon so oft, sollte sich der Offensivdrang der Hausherren schnell lohnen. Nachdem Stürmer Cenk Tosun sich links an der Torauslinie gekonnt gegen Orban durchsetzte, passte er in den Rücken der RB-Verteidigung und Ryan Babel schoss bereits in der 11. Spielminute per Linksschuss zur frühen Führung. Der Vodafone Park bebte und Leipzig war nun mehr denn je gefordert.

Nach dem Gegentreffer legten die Gäste ihre Schläfrigkeit aber ab und versuchten Beşiktaş in die eigene Hälfte zu drängen. Dies gelang den jungen „Bullen“auch relativ gut, doch die Defensive der „Schwarzen Adler“ stand extrem gut und erlaubte sich keine Fehler. Dazu kam, dass RB-Stürmer Timo Werner (Kreislaufprobleme) auf seinen Wunsch hin bereits in der 32. Spielminute ausgewechselt wurde. Für Leipzig bahnte sich damit eine Katastrophe an.

Talisca bricht Leipzig das Genick

Gerade als die Leipziger sich trotz dem schockenden Personalwechsel am Ausgleichstreffer mühten, startete Anderson Talisca vom Zentrum aus den wohl entscheidenden Angriff. Der Freistoß-Ass sah rechts Ricardo Quaresma völlig frei stehen und passte ihm. Der Europameister nahm die Kugel danken an und assistierte nach seinem Tanz gegen Halstenberg per Außenrist zum 2:0 – der 190 cm große Talisca war nämlich vom Mittelfeld in den Strafraum geeilt und köpfte an der RB-Defensive vorbei zum 2:0. Ausgerechnet wenige Minuten vor dem Pausenpfiff brach Beşiktaş den Deutschen mit dem zweiten Treffer das Genick und die Türken gingen völlig erleichtert in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer nun Leipzigs intensive Bemühungen, in Istanbul doch noch den Anschluss zu finden. Zwar waren die Gäste von der Atmosphäre im Vodafone Park sichtlich beeindruckt, doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Beşiktaş saß indes gemütlich auf dem 2:0, stand tief in der eignen Hälfte und lauerte auf Konter.

Stromausfall bringt kleine Verschnaufpause

Plötzlich gingen aber im Vodafone Park die Flutlichter aus, sodass die Partie für etwa zehn Minuten pausiert wurde. Nach dem erneuten Anpfiff setze RB Leipzig den Offensivgang weiterhin fort und öffnete Beşiktaş unfreiwillig Konterchancen. Leipzig hatte aber im Gegenzug die Gelegenheit, mit einem platziertem Torschuss doch noch zu verkürzen, aber außer dem Lattenschuss von Sabitzer (84.) gab es nichts nennenswertes. Die beste Möglichkeit in der zweiten Halbzeit hatte vielmehr Duško Tošić in der 88. Spielminute nach seinem beeindruckenden Sololauf. Der serbische Verteidiger konnte aber RB Keeper Péter Gulácsi aus acht Metern nicht überwindenund das temporeiche CL-Spiel endete mit dem verdienten 2:0-Sieg für Beşiktaş.