Im Duell der beiden enttäuschendsten Teams der jungen Saison begrüßte Trabzonspor Beşiktaş im Akyazı-Stadion. Nach einem zähen Beginn bestraften die Gastgeber die Fehler der "Schwarzen Adler" gnadenlos und gewannen – auch in der Höhe verdient – mit 4:1.

Abdullah Avcı änderte seine Startformation auf drei Positionen: Domagoj Vida rückte nach seiner Sperre zurück in die Innenverteidigung, Oğuzhan Özyakup ersetzte den gelb-gesperrten Adem Ljajić und statt Diaby sollte Boyd für mehr Druck über rechts sorgen. Sein Gegenüber Ünal Karaman wechselte zweimal und brachte Çörekçi und Türkmen für Campi und Donis Avdijaj. Zwar war Beşiktaş von Beginn an sichtlich bemüht die schlechten Saisonergebnisse wettzumachen, hatte aber zum wiederholten Male große Probleme mit der Balance von Defensive und Offensive. Die Gastgeber überspielten das frühe Pressing der "Schwarzen Adler" mit langen Bällen und Torraumszenen blieben lange Mangelware. In der 20. Minute rutschte Özyakup an einem scharfen Ball von Erkin vorbei, ansonsten zeigten sich die Istanbuler äußerst harmlos. So entwickelte sich ein Spiel ohne Höhepunkte, bis nach gut einer halben Stunde eine Standardsituation für Trubel sorgte. Trabzon-Kapitän José Ernesto Sosa zog einen Freistoß von halb-links auf das Tor von Loris Karius und Dorukhan Toköz fälschte diesen per Kopf unhaltbar ab. Eigentor (31.)! Der Treffer zeigte Wirkung. Der 15-fache Meister leistete sich teils unerklärliche Fehler im Spielaufbau, wirkte hektisch und hatte Glück, dass der auffällige Nwakaeme in der 41. Minute nur den Pfosten traf. Das Glück hielt allerdings nicht lange: nach einem weiteren Ballverlust zog erneut Sosa ab und wieder wurde der Ball unhaltbar abgefälscht. Dieses Mal war Innenverteidiger Necip Uysal der Unglücksrabe und ließ Karius keine Chance (42.). Mit einem 0:2 aus Gästesicht ging es in die Pause.

Trabzon kontert harmlose Gäste aus

Avcı reagierte und brachte zur zweiten Hälfte Diaby für den harmlosen Boyd. Trotzdem agierten die Gäste weiter ideenlos und verunsichert. Trabzonspor hingegen konnte sich nun bequem aufs Kontern verlegen und hatte dadurch durch Abdülkadir Parmak die erste Chance nach der Pause. Nach knapp einer Stunde erhöhte dann auch Beşiktaş langsam die Schlagzahl. Die Versuche stellten allerdings kein Problem für Uğurcan Çakır dar. Dafür veredelte Alexander Sørloth auf der Gegenseite quasi freistehend nach Vorlage von Nwakaeme einen der zahlreichen Konter. Zunächst wurde der Treffer wegen Abseits aberkannt, dann aber doch nach Einsatz des Videoschiedsrichters und seiner kalibrierten Linie gegeben. 3:0 (64.). Avcı ging All-in und brachte Güven Yalçın für Domagoj Vida. Allein, es half wenig. Fehlpässe und Unstimmigkeiten sorgten weiter für hängende Köpfe bei den Gästen und zufriedene Heimfans. Hoffnung flammte erst auf, als der eingewechselte Yalçın eine Ecke von Erkin im Tor unterbrachte und so den Rückstand verkürzte (79.). Plötzlich witterten die Spieler vom Bosporus wieder ihre Chance und rannten wütend an. Dabei scheiterten sie allerdings am Torhüter und liefen schlußendlich in den entscheidenden Konter, den Nwakaeme überlegt abschloß (88.). Während die Gastgeber neben einem verdienten Heimsieg auch das vorläufige Ende ihrer Leidenszeit feiern konnten, gab es bei Beşiktaş eigentlich keinerlei Faktoren, die auf eine baldige Besserung hindeuten. Am Ende stand eine weitere deutliche und verdiente Niederlage.