Den Höhenflug unter dem neuen Trainer Fernando Santos konnte Beşiktaş beim Aufsteiger Pendikspor nicht fortsetzen. Gegen den Tabellen-19. (!) der Süper Lig ließ sich die wacklige BJK-Defensive zeitweise vorführen und fing sich verdient vier Gegentreffer. Nach zuletzt drei Pflichtspielsiegen in Folge musste Fernando Santos seine erste Niederlage als BJK-Coach hinnehmen.

Im Vergleich zum überzeugenden 4:0-Heimsieg im Pokal gegen den Zweitligisten Eyüpspor brachte Beşiktaş-Trainer Fernando Santos vier neue Spieler in die Startelf. Die Innenverteidigung bildeten dabei das Duo um Bingöl und Sanuç. Auf den Flügelposition durften die zuletzt stark aufspielenden Rashica und Kılıçsoy wieder von Beginn an ran. Neben den Teilnehmern am Afrika Cup, standen verletzungsbedingt auch Uçan, Oxlade-Chamberlain sowie Hadžiahmetović nicht zur Verfügung.

Fehlstart für BJK

Unter dem neuen Trainer Fernando Santos konnte Beşiktaş zuletzt drei Pflichtspielsiege in Folge feiern. Auch das Auswärtsspiel beim Aufsteiger Pendikspor, der nach 20 absolvierten Liga-Spielen auf dem vorletzten Tabellenplatz in der Süper Lig liegt, fiel eindeutig in die Kategorie Pflichtsieg. Umso bitterer aus Sicht von BJK war hingegen der frühe Gegentreffer, der das Spiel in die ungewünschte Richtung führte. Thiam passte zu Nayir, der von der Strafraumlinie aus halblinker Position sein Glück versuchte. Sein wuchtiger Distanzschuss ließ dabei BJK-Keeper Günok keine Chance und sorgte so für früh in der Partie für den Paukenschlag (4.). Bei regnerischem Wetter hinterließ der Rückschlag bei den Kickern vom Bosporus seine Spuren. Zwar hatten die Gäste aus Istanbul mehr Ballbesitz als der Aufsteiger. Viele aussichtsreiche Situationen scheiterten allerdings im letzten Angriffsdrittel, in welchem die Pendikspor-Defensive sehr wachsam agierte. So auch, als Rashica sich auf der rechten Seite gut durchsetzen konnte, seine Hereingabe ins Zentrum auf Tosun allerdings von der Defensive vereitelt wurde (29.). In einer ereignisarmen ersten Halbzeit blieb es bei dem einzigen Treffer für die Gastgeber.

BJK-Defensive kommt unter die Räder

BJK-Coach Santos reagierte und brachte personell mit Ghezzal (46.) für Tıknaz nochmal einen weiteren Offensivmann ins Spiel. Der Algerier kurbelte das Offensivspiel auch zeitweise an. Sein Freistoß auf Zaynutdinov, der den Ball per Kopf knapp am Tor vorbei platzierte, sorgte für bis dato größte Torchance für die Schwarz-Weißen (48.). Wenige Minuten später war es abermals Ghezzal, der mit einer präzisen Flanke Bingöl bediente, doch sein Schuss ging am Pfosten vorbei (52.). Gegen tiefstehende Gastgeber übernahm BJK mit zunehmender Spieldauer die Kontrolle im Spiel. Allerdings fehlte es der Santos-Truppe im Spiel nach vorne an Tempo, weshalb man, abgesehen von vielen Querpässen in ungefährlichen Räumen, die nötige Durchschlagskraft in der Offensive vermissen ließ. Santos reagierte Mitte der zweiten Halbzeit nochmal, und brachte Muleka (66.) und Rebić (66.) für die enttäuschenden Tosun und Kılıçsoy.

An der Statik des Spiels änderte sich jedoch wenig. Vielmehr musste BJK den zweiten Gegentreffer hinnehmen, der für die Vorentscheidung im Spiel sorgte. Ein unscheinbarer Einwurf von Özturk fand den Weg über Nayir zu Akbunar. Letzterer enteilte allen Abwehrspielern und netzte im direkten Duell gegen Günok mit seinem Rechtsschuss ins kurze Eck eiskalt ein (70.). Die völlig indisponierte Defensive musste nur vier Minuten später den dritten Gegentreffer schlucken. Dieses Mal konnte Zaynutdinov den Ball als letzter Mann nicht entscheidend klären. Akbunar eroberte den Ball, passte in die Mitte, wo Thiam aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste (74.). Als wäre der Gegentreffer nicht genug, fiel die Defensive komplett auseinander und ließ auch noch das vierte Gegentor durch Sequeira (82.) zu, der den ernüchternden Abend aus BJK-Sicht perfekt machte. Mit dem desolaten Auftritt fällt Beşiktaş abermals in die alten Muster, die bereits vor dem Antritt von Neu-Coach Santos ersichtlich waren, wieder zurück.

Mit 35 Punkten auf dem Konto bleibt Beşiktaş weiterhin auf dem vierten Tabellenplatz. Am kommenden Dienstag empfängt man vor heimischer Kulisse Adana Demirspor.