Am Sonntagabend empfing im Nachholspiel des 14. Spieltags Beşiktaş seine Gäste von Antalyaspor. In einer von Ungenauigkeit geprägten Partie kamen die Gastgeber über ein enttäuschendes 0:0 nicht hinaus. Das Spiel stand noch unter dem Zeichen der Trauer und der Solidarität bezüglich der schweren Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien. Das Spiel musste zwischenzeitlich unterbrochen werden, da Fans Teddybären und Spielzeuge auf das Spielfeld warfen, um den vielen Toten und vor allem der Kinder in Not zu gedenken. Die Beşiktaş-Spieler trugen sogar die Namen der Städte auf dem Rücken, die besonders schwer von den Erdbeben erschüttert wurden.
Im Vergleich zum letzten Pflichtspiel, der 0:1 Niederlage bei Sivasspor am 4. Februar, lief Beşiktaş auf ganzen sieben Positionen verändert auf: In der Abwehr ersetzten Sanuç und Meraş Masuaku und Welinton, während im Mittelfeld Uçan, Fernandes, Redmond und Alli anstelle von Uysal, N’Koudou, Bingöl und Hadžiahmetović ran durften. Im Sturm spielte Masuaku für Aboubakar. Die Gäste wiederum liefen im Vergleich zum 1:0 Sieg über Gaziantep FK vom 4. Februar auf vier Positionen verändert auf: Im Tor ersetzte Dadakdeniz den Brasilianer Leite, während ansonsten Floranus, Mehmedi und Guecha für Sinik, Larsson und Luiz Adriano ran durften.
Mit Teddys und Spielsachen gedenken Beşiktaş-Fans der Erdbebenopfer
Bereits vor Anpfiff herrschte eine merkwürdige Stimmung im Stadion. Das Spiel stand noch unter dem Zeichen der Anteilnahme für die vielen Opfer, die die Erdbebenkatastrophe vom 6. Februar im Südosten der Türkei und dem Norden Syriens forderte. Die Beşiktaş-Spieler trugen zusätzlich zu ihren Namen auf der Rückseite ihrer Trikots auch noch die Namen betroffener Städte. Diese wurden auf den Videoleinwänden des Stadions auch wiederholt nacheinander eingeblendet. Vier Minuten und 20 Sekunden nach Anpfiff kam es zu einer denkwürdigen Szene, als tausende Fans Teddybären und Spielzeuge auf das Spielfeld warfen, weshalb die Partie für mehrere Minuten unterbrochen werden musste. Mit dieser Aktion wollte man vor allem auf das Leid der vielen Kinder in den Katastrophengebieten hinweisen. Dieses Zeichen der Anteilnahme bewegte die Spieler auf dem Platz sichtlich. Beşiktaş-Kapitän Cenk Tosun rührte diese Aktion der eigenen Fans zu Tränen.
Spielerisch überschaubare erste Hälfte
Das Spiel selbst blieb zunächst ereignisarm. Die Gastgeber übernahmen gleich von Beginn an das Heft des Handelns, während Antalyaspor sich vornehmlich aufs Verteidigen konzentrierte. Wirklich gefährlich wurde es selten. Erst nach knapp 25 Spielminuten wurde es in beiden Strafräumen brenzlicher. Sowohl Jackson Muleka für Beşiktaş (26.) als auch Veysel Sarı für Antalyaspor (30.) hatten gute Kopfballgelegenheiten, diese konnten aber von den Keepern beider Mannschaften pariert werden. Ansonsten wirkte das Spiel aber doch recht zerfahren und im Abschluss wenig präzise. Abgesehen von einer weiteren Kopfballgelegenheit für Muleka in der Nachspielzeit, die das Tor knapp verfehlte, passierte nicht mehr viel, weshalb es 0:0 in die Halbzeitpause ging.
VAR macht Beşiktaş-Jubel zunichte
Die zweite Hälfte begann ähnlich ereignisarm, wie die erste – die tolle Aktion der Beşiktaş-Fans ausgenommen. Nach etwa zehn Minuten in der zweiten Hälfte übernahmen die Gastgeber wieder stärker das Ruder. Man spielte nun deutlich offensiver und spielte sich kleinere Chancen heraus. Großchancen waren indes nicht dabei. Dennoch suchte man nun häufiger den Abschluss und versuchte die eigenen Offensivkräfte mehr mit Steilpässen und Flanken zu füttern. Besonders Nathan Redmond machte ein auffälliges Spiel. Er ging häufig ins Eins-gegen-Eins und spielte kluge Steckpässe. Seine Mitspieler wussten aber nur wenig mit diesen anzufangen. So brachte Redmond in der 80. Spielminute aus dem rechten Halbfeld einen Freistoß mit viel Schnitt in den gegnerischen Strafraum, der von seinem Mitspieler Sanuç verwertet wurde. Aufgrund eines Handspiels nahm der VAR den Treffer aber wieder zurück.
Gästetorwart Dadakdeniz hält das Unentschieden fest
Während die Bemühungen der "Schwarzen Adler" stetig zunahmen, blieb Antalyaspor die längste Zeit auffallend blass. Defensiv wussten die Gäste zwar lange dagegen zu halten, offensiv kam von der Mannschaft von Teamchef Nuri Şahin aber praktisch nichts. Je weiter die Partie fortschritt, desto größer wurde der Offensivdrang der Gastgeber. Mit einem 0:0 wollte man sich nicht begnügen, doch es mangelte an der Zielgenauigkeit und die Gäste hielten tapfer dagegen. Antalyaspor-Schlussmann Dadakdeniz zeigte eine tolle Partie und stand gegen Tosun, Redmond & Co. wie eine Mauer, bis er in der 94. Spielminute zu spät kam und Beşiktaş-Kapitän Cenk Tosun im eigenen Strafraum foulte. Dieser trat selber an, doch Dadakdeniz konnte seinen Fehler wieder ausbügeln, indem er Tosuns ungenau geschossenen Elfmeter unten rechts festhielt. So rettete er seiner Mannschaft das glückliche 0:0. Für die Gastgeber wäre da mehr drin gewesen. Als nächstes trifft Beşiktaş am 5. März daheim auf Ankaragücü, während Antalyaspor als nächstes am 6. März bei Kasımpaşa ran muss.