Wer ein Festival erwartet hatte, wurde bitter enttäuscht. Das Duell Beşiktaş gegen Fenerbahçe geriet zur langweiligen Nullnummer. Höhepunkte gab es dabei beinahe keine zu verzeichnen.
Zum ersten großen Derby der Saison sorgten beide Trainer für ein paar kleinere Überraschungen. Trainer Valérien Ismaël setzte nach dessen Vertragsverlängerung wieder auf Ersin Destanoğlu im Tor und brachte davor Masuaku, Saïss, Sanuç und Rosier. Auf der Doppelsechs liefen mit Kapitän Souza Uçan zwei ehemalige "Kanarienvögel" auf. Muleka, Alli sowie Redmond bildeten die offensive Dreierreihe hinter Weghorst.
Jorge Jesus setzte wieder auf einer Dreierkette vor Bayındır und schickte Szalai, Henrique und Aziz ins Rennen. Crespo neben Arão im Zentrum, Kadıoğlu und Lincoln auf den Flügeln sowie Kahveci, Pedro und Valencia in vorderster Front sollten den Derbysieg perfekt machen.
Viel Zeit zum Abtasten brauchten die Nachbarn nicht und Valencia verzog nach nur wenigen Minuten nur um wenige Zentimeter. Kurze Zeit später klingelte es sogar auf der anderen Seite, Weghorst war allerdings deutlich im Abseits gewesen. Insbesondere die "Schwarzen Adler" legten eine harte Gangart ein, ohne dabei allerdings zu sehr über die Stränge zu schlagen. Spätestens als Szalai dann im Laufduell Muleka abräumte, waren aber auch die Gäste auf Betriebstemperatur. Große Chancen ergaben sich dadurch allerdings nicht mehr, sodass es torlos in die Kabinen ging.
Langweile auch in Halbzeit zwei
Ohne personelle Veränderungen ging es in den zweiten Durchgang. Wieder hatten die Gäste die erste Chance, Azalai zielte aus der Drehung aber knapp am Tor vorbei. Zahlreiche Nickeligkeiten und Diskussionen verhinderten aber auch weiterhin einen vernünftigen Spielfluss. Spätestens jetzt verflachte das Spiel vollends und versank in gepflegter Langeweile. Jesus reagierte in der 70. Minute als erstes und brachte Osayi-Samuel, Yandaş und zu einem Pfeifkonzert Rückkehrer Batshuayi für Pedro, Crespo und Kahveci. Sein Gegenüber tat es ihm nur wenige Minuten gleich und brachte Ghezzal, Fernandes und Bingöl für Muleka, Alli und Uçan. Verbesserung gab es jedoch auf keiner Seite. Mit Tosun für Redmond zog Ismaël seine letzte Offensive Option, Jesus konterte mit Alioski für Lincoln. Dann hatten die schwarz-weißen Fans, die als einzige Zugang zum Stadion erhalten hatten, den Jubelschrei doch noch zweimal auf den Lippen, doch Weghorsts Kopfbälle gingen in kurzem Abstand einmal an den Pfosten und davor einmal knapp vorbei. Nach 94 insgesamt langweiligen Minuten war es dann geschafft und die beiden Erzfeinde trennten sich 0:0.