Galatasaray ist überzeugend in die neue Saison gestartet und kann heute gegen Baku auch die Weichen für Europa stellen. Eine Großbaustelle besteht im Kader allerdings immer noch.

Das Tor hält Fatih Öztürk bis zur Rückkehr Musleras sauber, die starke Defensive des letzten Jahres wird durch Omar Elabdellaoui und die Rückkehr des designierten Abwehrchefs Christian Luyindama gestärkt und auch die Offensive gehört zu den besten der Süper Lig. Lediglich die Mittelfeldzentrale macht nach wie vor Sorgen. Die Abgänge von Seri und Lemina wiegen immer noch schwer und konnten nicht adäquat kompensiert werden. Mit Okay Yokuşlu hatte man den idealen Kandidaten gefunden. Der türkische Nationalspieler steht bei Celta Vigo unter Vertrag – und ist dort auch weiterhin fest eingeplant. Im ersten Saisonspiel gegen Eibar stand der 26-Jährige 90 Minuten auf dem Platz und dürfte auch aufgrund des dünnbesiedelten Kaders gesetzt bleiben. Hier müsste Galatasaray dementsprechend viel Geld in die Hand nehmen und rückte daher von dieser Personalie ab. Türkische Medien bringen Fernandinho von Manchester City ins Gespräch. Klar ist, der Altmeister wäre ein weiterer großer Name, insgesamt ist eine Verpflichtung allerdings wohl eher mediales Wunschdenken. Der mittlerweile 35-Jährige ist Kapitän beim Vizemeister, hat seinen Vertrag Anfang des Jahres bis 2021 verlängert und würde somit eine Ablöse kosten. Wahrscheinlicher ist daher, dass er nach seiner Zeit in England nach Brasilien zurückkehrt oder einen hochdotierten Vertrag in China, Katar oder den USA unterzeichnet. Auch der zwischenzeitlich gehandelte Marco Benassi ist vom Markt und wechselt auf Leihbasis zu Hellas Verona.

Zumindest aktuell muss sich Fatih Terim somit mit dem vorhandenen Spielermaterial begnügen und bei näherer Betrachtung bieten sich auch hier Optionen. Da wäre zum einen Taylan Antalyalı. Der mittlerweile 25-Jährige soll eine größere Rolle im Kader spielen und erhielt von seinem Trainer in dieser Saison auch die Nummer 4 statt der bisherigen (wenig prestigeträchtigen) 48. Das ist natürlich nur ein kleines Indiz, gegen Gaziantep lief Antalyalı allerdings auf der Sechs auf und spielte ordentlich. Dazu hat man mit Oghenekaro Etebo von Stoke City bereits einen Achter verpflichtet, der die Zentrale ebenfalls stärken könnte. Und dann ist da auch noch Ryan Donk. Denn auch wenn der Routinier in der letzten Saison in der Innenverteidigung überzeugte, ist er eigentlich auf der Sechs beheimatet. Bis zum 5. Oktober hat Galatasaray noch Zeit nachzulegen. Bis dahin sollte Etebo schnell genesen und sich kein weiterer Mittelfeldspieler verletzten. Dann ist man zumindest für den Moment ordentlich aufgestellt.