In einem Interview, das das "ZDF" mit Max Kruse via Instagram führte, erklärte der bei Fenerbahçe spielende Offensiv-Star, dass er dem Bundesliga Re-Start wenig abgewinnen könne. Es sei "langweilig" anzusehen gewesen und habe "wenig mit Fußball zu tun". Die Argumente, die für einen Abbruch der Saison sprechen, überwiegen für Kruse derweil.

Am Montagabend hatte sich "ZDF"-Moderator Breyer mit Max Kruse für ein Interview auf der Social Media-Plattform Instagram verabredet. Hauptthema natürlich: der Wiederbeginn der Bundesliga am vergangenen Wochenende. Während es seit den ersten Spielen am Samstag Nachmittag von verschiedener Seite ausschließlich positive Stimmen zum Neustart gab, hat Kruse auf Nachfrage eine ganz andere Meinung. Auf die Frage, wie er die Spiele am vergangenen Wochenende empfand, sagte der Ex-Bremer nur trocken: "Langweilig". Die leeren Stadien haben nach Kruses Ansicht nichts mit Fußball zu tun und wären für ihn persönlich auch kein Antrieb. Der Fußball lebe von Zuschauern, ohne sie seien es nur Freundschaftsspiele. Natürlich habe auch der 31-Jährige erkannt, dass der Wiederbeginn der Bundesliga die Stimmung in der Gesellschaft allgemein verbessert habe. Dennoch überwiegen für ihn ganz klar die negativen Argumente, die mit der Frage einhergehen, ob die Fortsetzung des Fußballbetriebs die richtige Entscheidung sei.

"Ich kann das nicht nachvollziehen" – Wenig Hoffnung für Ex-Klub Werder

"Das Geld fließt wieder", erklärt Kruse mit einem verschnitzten Grinsen, da müsse man sich nichts vormachen. Was aber mit den ganzen Amateurvereinen passiert, die ebenfalls um ihre Existenz bangen, sei der DFL egal, kritisiert Kruse. Was der ehemalige Nationalspieler auch nicht nachvollziehen könne, sind die ausgesprochenen Empfehlungen, auf einen Tor-Jubel zu verzichten. "Wenn wir den Fußball wieder starten, dann sollten wir es richtig machen. Ich kann das zumindest nicht nachvollziehen. Die ganze Spieldauer über ist man im Kontakt mit Mitspielern und Gegner und dann soll man auf den Torjubel verzichten? Dann lasst es lieber gleich bleiben", gibt Kruse zu verstehen.

Im ausführlichen Gespräch spricht Kruse außerdem über seine aktuelle Situation bei Fenerbahçe, die aufgrund der Corona-Krise zusätzlich kompliziert ist. Seinem Ex-Verein, Werder Bremen, wünsche er im Abstiegskampf viel Glück, ist aber in Bezug auf den Klassenerhalt weniger optimistisch: "Ich glaube, dass es dieses Jahr schwer wird. Der Rückstand ist einfach sehr groß. Ich wünsche es mir natürlich und rede es mir die ganze Zeit ein. Wenn es einer schafft, dann Flo (Florian Kohfeldt; Anm. d. Red.). Auf die Frage, ob den Bremern schlicht ein Max Kruse fehle, antwortete er: "Der fehlt ihnen auf jeden Fall, da bin ich mir sicher."

Foto: Mattias Hangst/Getty Images