Die Chancen auf die Meisterschaft sind für Beşiktaş nur noch theoretischer Natur. Trotzdem können die "Schwarzen Adler" im Rennen um den Titel ein gewichtiges Wort mitreden.
Am Sonntag geht es nämlich zum ungeliebten Nachbarn Galatasaray. Ähnlich wie die Schwarz-Weißen gleicht auch die Saison des amtierenden Meisters einer Achterbahnfahrt. Nach einer enttäuschenden Hinrunde könnte das Derby plötzlich das zehnte Spiel in Folge ohne Niederlage für die "Löwen" werden. Dagegen haben die Kicker vom Dolmabahçe-Palast naturgemäß einiges. Ein Sieg im Istanbul-Duell hätte allerdings nicht nur Auswirkungen auf die Meisterschafts-Ambitionen Galatasarays, sondern würde auch wichtige Punkte im Kampf um Europa bedeuten. Aktuell liegt man noch sechs Punkte hinter dem viertplatzierten Sivasspor. Einzig eine Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb könnte die Saison noch zu einem versöhnlichen Abschluss bringen.
Aufwärtstrend unter Yalçın
Schon jetzt lässt sich allerdings sagen, dass Neu-Trainer Sergen Yalçın frischen Wind in den Vodafone Park gebracht hat. Aus den drei Spielen gegen die derzeitigen Spitzenteams Başakşehir, Trabzonspor und Alanyaspor holte man ordentliche vier Punkte und hätte sogar die Chance auf die vollen neun gehabt. Die Pflichtaufgabe gegen Ankaragücü erledigte man dazu schmucklos mit einem 2:1. Galatasaray malt sich hingegen zwar noch Chancen im Meisterrennen aus, muss dazu aber auch unbedingt vor heimischer Kulisse gegen Beşiktaş gewinnen, bevor es dann im April gleich dreimal gegen die direkte Konkurrenz geht. Nach dieser Hinrunde dürften wohl nur die größten Optimisten daran geglaubt haben, dass das Derby Beşiktaş gegen Galatasaray tatsächlich nochmal ein Spitzenspiel werden könnte. Jetzt allerdings würde ein Sieg eines Teams den Saisonverlauf schon wieder auf den Kopf stellen, neue Hoffnung aufkeimen lassen und den Gegner ins Tal der Tränen stürzen. In Trabzon und Başakşehir wird man jedenfalls sehr genau ins Türk Telekom Stadyumu gucken und vielleicht sogar insgeheim Beşiktaş die Daumen drücken. Plötzlich ist der 15-malige Meister zum Königsmacher geworden.