Lange schien klar, dass die aktuelle Saison die letzte von Fenerbahçe-Ikone Volkan Demirel sein würde. Nach über 500 Pflichtspielen für die "Kanarienvögel" in 17 Jahren soll ab Sommer mit dem jungen Berke eine neue Ära beginnen. Ganz verzichten will Trainer Ersun Yanal auf den 37-jährigen Routinier aber nicht.

Als Präsident Ali Koç vergangenen August nach den gescheiterten Champions League Play-offs gegen Benfica Lissabon verkünden ließ, dass sich die Zeit von Volkan Demirel dem Ende neigt, verstand dieser dies als Majestätsbeleidung. Was folgte war ein monatelanger Disput zwischen Spieler und Vereinsführung, die Volkan nah an ein unrühmliches Karriereende ohne großen Abgang manövriert haben. Erst der unter Ersun Yanal, dem dritten Trainer der Saison, wurde Volkan auf Initiative Yanals begnadigt, entschuldigte sich gar für seine Äußerungen nach seiner Ausbootung. Der Verletzung von Harun Tekin geschuldet, stand Volkan in den darauffolgenden Partien immer auf dem Platz, darunter auch beim denkwürdigen 3:3-Unentschieden gegen Stadtrivale Besiktas.

Berke gehört die Zukunft

Im Anschluss an die, bereits legendäre Aufholjagd bei den "Schwarzen Adlern", hob Trainer Ersun Yanal die Wichtigkeit Volkan Demirels, trotz oder gerade wegen seines fortgeschrittenen Alters, hervor: "Ich habe in der Halbzeitpause nicht viel gesagt. Volkan hat das übernommen. Ein Spieler mit solch einer Erfahrung – wenn der zu dir in so einem Spiel spricht; eine bessere Motivation gibt es nicht." Ersun Yanal soll nun auch der entscheidende Faktor für eine weitere Verlängerung des im Juni auslaufenden Vertrages von Volkan sein. Demnach soll die Vereinsikone am großen Umbruch im Sommer beteiligt werden und beim Aufbau von Nachwuchskeeper Berke eine hilfreiche Stütze sein. Eine Entscheidung im Fall Volkan sei zu Saisonende zu erwarten. Für Volkan gebe es sowieso "nur Fenerbahçe".