Nach wilden Spekulationen zeichnet sich der Abgang von Jérome Boateng mehr und mehr ab. Der 30-Jährige nahm nicht an einem offiziellen Fotoshooting der Bayern teil und scheint kurz vor einem Wechsel zu Juventus Turin zu stehen. Neben Mats Hummels verlieren die Münchner damit auch den zweiten Innenverteidiger, der über enorme internationale Erfahrung verfügt.

Nach dem 6:1-Sieg gegen Mainz 05 war die Laune in München prächtig. Am heutigen Sonntag trafen sich Spieler und Trainer zum offiziellen Trachten-Shooting, das Jahr für Jahr vor dem Münchner Oktoberfest stattfindet. Jérome Boateng war nicht mit dabei. Der Verteidiger steht unmittelbar vor seinem Abschied in Richtung Italien. Juventus Turin hat in Boateng einen Ersatz für den schwer verletzten Giorgio Chiellini gefunden. Die Bayern bestätigten vor einiger Zeit, dass sie Boateng keine Steine in den Weg legen würden. Nun scheint sich der Weltmeister sicher zu sein, München verlassen zu wollen. Zum Einsatz kam er in der gerade gestarteten Saison noch nicht.

Junge Innenverteidigung

Niklas Süle wurde zum neuen Abwehrchef bestimmt und hat seinen Stammplatz sicher. Daneben verteidigten Benjamin Pavard und Lucas Hernández. In den vergangenen beiden Partien machte Hernández klar: An ihm gibt es kaum ein Vorbeikommen. Pavard weicht derzeit auf die rechte Abwehrseite aus und schiebt Joshua Kimmich ins Mittelfeld. Für Jérome Boateng ist kein Platz in der Abwehrzentrale. Trotzdem birgt ein Transfer auch ein gewisses Risiko für den deutschen Rekordmeister. Mit Süle, Hernández, Pavard und Lukas Mai hat man vier junge Innenverteidiger, die bei weitem nicht über das Maß an Erfahrung verfügen, wie es Hummels und Boateng getan haben. Ohne den 30-Jähigen müssen die Bayern darauf vertrauen, dass die verjüngte Abwehr auch in großen Spielen die Konzentration behalten kann.

Foto: Lars Baron/Getty Images