Die Europa League als Instrument der Krisenbewältigung. So oder so ähnlich könnte das Motto des morgigen Auftritts von Vizemeister Fenerbahçe beim RSC Anderlecht lauten. Für die Elf von Trainer Philipp Cocu geht es aber nicht nur darum, sportlich wieder in die Spur zu finden, sondern auch darum, die Chancen auf die Qualifikation für die K.o.-Runde aufrecht zu erhalten.

Mit drei Punkten nach zwei Spielen rangiert der 19-fache Meister derzeit auf dem zweiten Platz der Gruppe D – punktgleich mit Spartak Trnava. Bei einer Niederlage in Belgien droht der Absturz auf den dritten oder vierten Rang. Andersrum wäre bei einem dreifachen Punktgewinn auch der Gruppensieg wieder ein Thema.

Gefährliches Sturm-Duo

Damit dies gelingt, muss die Cocu-Elf in erster Linie Anderlechts gefährliche Doppelspitze in den Griff bekommen. Sowohl der belgische U21-Nationalspieler Landry Dimata, der vom VfL Wolfsburg in seine Heimat verliehen wurde, als auch der kroatische Nationalspieler Ivan Santini erzielten bereits stattliche acht Treffer in der belgischen Jupiler Pro League. Allerdings droht Dimata aufgrund einer Oberschenkelverletzung auszufallen.

Ohnehin wäre es für Fenerbahçe ratsam, das eigene Heil in der Offensive zu suchen. Der belgische Traditionsklub ist durchaus verwundbar, was nicht zuletzt die beiden Gegentore beim jüngsten 4:2-Heimsieg gegen den Abstiegskandidaten Cercle Brügge untermauerten. Gelingt der Befreiungsschlag – oder mausert sich Fenerbahçe auch international zur "grauen Maus"?