Die abgeschlossene Europa-League-Gruppenphase ist Balsam für die in den letzten Jahren arg leidende Europapokal-Seele von Galatasaray. Als "verdienter Gruppensieger" steht die Mannschaft von Trainer Fatih Terim vorzeitig unter den letzten 16 – und stellt neben einer eigenen Bestmarke auch einen aussagekräftigen Vergleich mit Real Madrid. 

"Ich habe zu Beginn gesagt, dass das eine Champions-League-Gruppe ist. Und jetzt sind wir der verdiente Gruppensieger", zog ein sichtlich stolzer und zufriedener Fatih Terim am späten Abend im Römer Olimpico sein Schlussfazit zur Gruppenphase der Europa League. In einer tatsächlich sehr namhaften und ausgeglichen Gruppe mit Lazio Rom, Olympique Marseille und Lokomotive Moskau geht "Cim Bom" als Sieger hervor, steht dank des neuen Modus direkt im Achtelfinale und entgeht so in der Zwischenrunde den möglichen Champions-League-Brocken Barcelona oder Dortmund, die nun neu in den Wettbewerb mit einsteigen.

Schon jetzt bestes Europapokal-Ergebnis seit 2014

Mit dem Erreichen der Runde der letzten 16 ist Galatasaray schon jetzt weiter als in den zurückliegenden sieben Jahren. Seit jenem Champions-League-Achtelfinaleinzug 2014 gegen Chelsea konnte der türkische Rekordmeister weniger mit Erfolgen auf sich aufmerksam machen, als viel mehr mit heftigen Pleiten (u.a. PSG und Real) und frühen Ausscheidungen (zuletzt CL 2019/20 Tabellenletzter hinter Brügge). Nun ein ganz anders "Löwen"-Momentum: Erstmals überhaupt hat Galatasaray eine Europapokal-Gruppenphase ungeschlagen abgeschlossen. Hinzu kommt, dass nicht nur die traditionelle Heimstärke zum Vorschein kommt, sondern vor allem auswärts aufgetrumpft wird. Das einzige Team der insgesamt 64 Champions League- und Europa League-Teilnehmer, das neben Galatasaray kein Gegentreffer auf fremdem Terrain hinnehmen musste, ist: Branchen-Primus Real Madrid.