Nach viel Trubel im Sommer, einem sicher geglaubten Wechsel im Sommer sowie Streit über Gehaltskürzungen schreibt Younès Belhanda in den ersten Wochen der neuen Saison endlich wieder sportliche Schlagzeilen. Anstatt eines Verkaufs könnte der marokkanische Mittelfeldspieler jetzt sogar alsbald einen neuen Vertrag unterzeichnen. 

Es gibt wenige Spieler, die so sehr zwischen Licht und Schatten wandeln, wie Galatasarays Younès Belhanda. Der marokkanische Mittelfeldspieler steht praktisch seit seinem Wechsel im Sommer 2017 im Rampenlicht der Fans und türkischen Presse und sieht sich nicht selten deren teils heftiger Kritik ausgesetzt. Besonders die schwankenden Leistungen in Relation zu seinem Jahresgehalt von 3,35 Millionen Euro haben dem 30-jährigen Belhanda in der Vergangenheit den Ruf eingebracht, das Geld nicht wert zu sein. Mehrmals versuchte Galatasaray deshalb sein Sorgenkind während den Transferperioden loszuwerden – immer erfolglos. Kein potenziell interessierter Klub wollte Belhanda ein ähnliches Salär wie Galatasaray bezahlen, was gleichzeitig dessen einzige Forderung für einen vorzeitigen Abgang aus Istanbul gewesen sei.

Im vergangenen Sommer spitzte sich das Belhanda-Dilemma dann zu: Zum einen lehnte der Marokkaner einen Wechsel erneut entschieden ab, zum anderen war er neben Feghouli der einzige Spieler, der den von der Klub-Führung angestoßenen Vorschlag zur Gehaltskürzung nicht mittragen wollte. Belhanda bleib beim türkischen Rekordmeister letztlich aus dem selben Grund wie in den Halbjahren zuvor: Niemand anderes wollte ihn.

Zwei Millionen Euro netto bis 2023

Dass der launische Spielmacher in dieser Saison nun in sieben von acht Süper-Lig-Spielen auf dem Rasen stand, liegt allein an der fußballerischen Qualität, die an guten Tagen zweifelsohne überdurchschnittlich ist. Gegen Sivasspor schwang sich Belhanda zuletzt mit zwei direkten Torbeteiligungen zum Matchwinner auf. Beobachter aus dem Klub-Umfeld registrieren einen Belhanda, der auffällig eifrig im Training arbeite und dieses Mal wirklich gewillt sei, die eigene Form nicht nur über wenige Wochen zu bestätigen. Bei "Cim Bom" denke man deshalb laut türkischen Medienberichten sogar über eine Verlängerung des im nächsten Sommer auslaufenden Kontraktes nach. Zwei Millionen Euro über die nächsten zwei Jahre bis 2023 soll Belhanda dann nach Klub-Vorstellungen ab Sommer verdienen.

Momentan steht Belhanda mit seinen Leistungen klar im Licht der "Löwen"-Bosse und deren Anhängern. Doch hinter jedem Licht bildet sich auch ein Schatten – und dieser hat Belhanda in den vergangenen Jahren bereits oft wieder eingeholt.