Mal wieder mächtig Kritik an der Ausländerbeschränkung der Süper Lig. Galatasaray-Trainer Okan Buruk hat gegenüber der türkischen Presse heftig gegen die Limitierung gewettert und dem Verband vorgeworfen, die Entwicklung dadurch mehr zu behindern als zu fördern.

8+3 – so lautet die Formel, die nicht wenigen Fußball-Verantwortlichen in der Türkei schon seit längerem ein Dorn im Auge ist, ganz aktuell nun Okan Buruk. Im Pressegespräch erneuerte der Galatasaray-Trainer seine Kritik an der umstrittenen Regel, wonach nicht mehr als acht ausländische Spieler in der Startelf einer Mannschaft stehen dürfen. "Ich habe noch nie jemanden getroffen, der mir gesagt hat, dass er das gut findet. Die Trainer sind unzufrieden, das Management ist unzufrieden, die Spieler sind unzufrieden, die Fans sind unzufrieden", so der Rundumschlag vom GS-Trainer. In der aktuellen Saison hat die Ausländerbegrenzung beim türkischen Rekordmeister zufolge, dass (wieder einmal) ausländische Spieler nicht zu den erhofften Einsatzzeiten kommen können, weil ihre Nationalität sie daran hindert.

Der vom Verband erhoffte Effekt der Limitierung, ein stärkeres Bewusstsein, künftig auf türkische Spieler zu setzen und diese aus der Jugend in den Profibereich zu bringen, bleibe nach Buruks Ansichten aus: "Das bringt zwangläufig Probleme auf dem Transfermarkt, weil türkische Spieler wertvoller und deshalb teurer werden. Für einen türkischen Verteidiger werden mitunter fünf bis sechs Millionen verlangt", rechnet Buruk vor. Viel Geld für die klammen Süper-Lig-Klubs, auch für die vermeintlich Großen wie Galatasaray.

Weshalb Buruk (und auch andere Klub-Verantwortliche) nicht müde werden, die Regel zu kritisieren – in den kommenden Jahren wird sie nach Vorgabe des türkischen Fußballverbands noch weiter verschärft. In der nächsten Saison werden nur noch sieben Ausländer in der Startelf erlaubt sein, in der darauffolgenden Spielzeit 2024/25 dann nur noch sechs. Zeigt sich die TFF weiter nicht gesprächsbereit und drückt auf die Durchsetzung der Regel, wird Buruk aktuelle Kritik nicht die letzte gewesen sein.