Die Saison des Titelverteidigers läuft bisher bestenfalls schleppend und bereitet Fatih Terim Spieltag für Spieltag Kopfzerbrechen. Ein Spieler allerdings bietet sich als Lösung an.

Zu Beginn der Saison verzichtete der "Imperator" ganz untypisch auf jegliche türkische Spieler. Bei näherer Betrachtung war das aber beinahe folgerichtig. Emre Akbaba kurierte noch immer seine schwere Verletzung aus, Adem Büyük, Şener Özbayraklı und Kapitän Selçuk İnan hatten auf ihren Stammpositionen (nominell) starke Konkurrenz und die beiden Defensiven Ahmet Çalık und Emre Taşdemir bekamen nicht einmal eine Nominierung für die Champions League. Nachdem die türkische Nationalmannschaft ohne "Löwen" im Kader Andorra und Moldawien geschlagen hatte und sein Team in der Champions League unterging und in der Meisterschaft auf einen Schlingerkurs geriet, fand allerdings auch bei Fatih Terim ein Umdenken statt. Er kündigte an, wieder auf türkische Spieler setzen zu wollen und dürfte dabei besonders einen im Kopf gehabt haben: Ömer Bayram. Der 28-Jährige ist nicht nur derzeit der einzige türkische Nationalspieler der Gelb-Roten, sondern auch ein Lichtblick in einer durchwachsenen Saison. Nicht nur als bester Vorlagengeber (3) und bisher einmaliger Torschütze fällt er auf, sondern vor allem durch seinen unermüdlichen Einsatz und seine Vielseitigkeit.

Vielseitig einsetzbar

Sein Vereinstrainer setzt Bayram vornehmlich im Mittelfeld ein. Hier kann er sowohl auf der Sechs, als auch etwas offensiver auf der Acht seine Stärken ausspielen. Zwar wurde im Mittelfeld vor der Saison kräftig nachgelegt, aber weder Steven Nzonzi noch Mario Lemina oder Jean Seri konnten hier bisher Akzente setzen. Gleichzeitig wäre Bayram aber auch eine praktikable Lösung für die linke Außenbahn. Altmeister Yuto Nagatomo zeigt in der Defensive bislang gravierende Mängel und dürfte seinen Platz verloren haben. Da die beiden Mittelstürmer Falcao und Andone länger ausfallen und somit Ryan Babel wohl ins Zentrum rücken wird, wäre aber auch der Platz auf dem offensiven linken Flügel vakant. Dass Bayram auch auf diesen Positionen ein Gewinn sein könnte, bewies er zuletzt in der Nationalmannschaft, wo er mit einer scharfen Flanke das 1:0 durch Ünal vorbereitete. Terims Problem: er kann seinen derzeit konstantesten Spieler nicht teilen und wird sich überlegen müssen, wo er ihn einsetzt. Daran dass Bayram spielen wird, besteht allerdings kaum noch ein Zweifel.

Foto: Pierre-Philippe Marcou/Getty Images