Am heutigen Mittwochabend empfängt Galatasaray den niederländischen Vizemeister PSV Eindhoven zum CL-Rückspiel in der zweiten Quali-Runde. Nach der desaströsen 1:5-Hinspiel-Klatsche wird es nun darum gehen, sich mit Würde aus der Königsklasse zu verabschieden. Für ein Funken Resthoffnung könnte eine Regeländerung der UEFA sorgen.

 

Spätestens nach dem Hinspiel dürften bei allen Anhängern von "Cim Bom" die Alarmglocken geläutet haben. Neben dem schlechten Tag, den nahezu alle Akteure auf dem Platz erwischten, musste man hilflos zusehen, wie man gegen einen sich in Rausch spielenden PSV unterging. Auch wenn es im Fußball vorkommen kann, dass man auch mal einen schwächeren Auftritt hinlegt, so sollte eine derartige Performance im wohl wichtigsten Match – schließlich geht es um die Qualifikation für die Königsklasse – nicht passieren. Die Devise für das Rückspiel, das aufgrund von Umbaumaßnahmen nicht im heimischen Türk Telekom Stadyumu, sondern im benachbarten Başakşehir Fatih Terim Stadyumu von Liga-Konkurrent Başakşehir stattfinden wird, wird lauten, ein anderes Gesicht zu zeigen als im Hinspiel-Debakel. An ein Weiterkommen dürften nicht mal die größten Optimisten glauben, dennoch könnte eine Regeländerung der UEFA ab der diesjährigen Europapokal-Saison für eine minimale Chance sorgen.

Keine Auswärtstorregel mehr

Die Auswärtstorregel, die Jahrzehnte lang das K.-o.-System in den europäischen Wettbewerben charakterisierte, wurde von der UEFA mittlerweile abgeschafft. In K.-o.-Spielen entscheiden bei Gleichstand nach Hin- und Rückspiel somit nicht mehr die jeweils geschossenen Auswärtstore, sondern es wird direkt eine Verlängerung angehängt. Für viele Fußballfans erübrigen sich von nun an komplizierte Rechenspiele. Auch bei Galatasaray ist die Rechnung für das heutige Rückspiel simpel: Für eine Verlängerung muss ein Sieg mit vier Toren Unterschied her. Sollte man mit einer Differenz von mehr als vier Toren das Spiel für sich entscheiden, so stünde das Weiterkommen fest. Das Wort "Weiterkommen" wird bei Gala, angesichts der denkbar schlechten Ausgangslage, wohl keiner in den Mund nehmen. Auch Fatih Terim betonte auf der Pressekonferenz die schwierige Situation, in der man sich allen voran selbst begeben habe. Der "Imperator" erwartet von seinen Schützlingen einen leidenschaftlichen und kämpferischen Auftritt. Man werde nicht aufgeben und alles versuchen, auch wenn die Chancen minimal sind.

Heute Abend wird man den Auftritt der Terim-Elf gespannter denn je verfolgen, denn von allen Seiten wir eine entsprechende Reaktion erwartet. Man muss kein Prophet sein, um festzustellen, dass die Chancen auf ein Weiterkommen gegen Null gehen. Daher wird es vielmehr darum gehen, die Hinspiel-Klatsche vergessen zu machen. Mit einem Sieg würde man zumindest unter Beweis stellen, dass es sich im Hinspiel um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt hat. Eine weitere Klatsche hingegen lässt nichts Gutes erahnen, denn dann wird der Unmut der Fans und im Umfeld des Vereins weiter anhalten, was für den weiteren Saisonverlauf denkbar ungünstig wäre.