Es war nicht weniger als das verrückteste Spiel der vergangenen Jahre. In der hitzigen elfminütigen Nachspielzeit bezwang Galatasaray am Ende Kayseri mit 3:2 und fuhr den ersehnten ersten Saisonsieg ein. Doch bei aller Glückseligkeit, ließ die Leistung der "Löwen" einmal mehr zu wünschen übrig.

Dass ausgerechnet Geburtstagskind Adem Büyük in der neunten Minute der Nachspielzeit den viel umjubelten 3:2-Siegtreffer erzielte, war die perfekte Pointe einer wahnwitzigen Schlussphase, wie es sie im Fußball wohl nur in der Türkei gibt. Im Vorfeld verteilte Schiedsrichter Öğretmenoğlu gleich vier gelb-rote Karten und schickte Abdennour, Pedro Henrique, Umut Bulut sowie Emre Mor reihenweise vom Platz. Galatasaray-Trainer Fatih Terim gab im Anschluss zu: "Wir sind glücklich mit dem Endergebnis, sehr glücklich. Kayseri war die bessere Mannschaft. Ohne die Umstände wären wir wohl nicht zurückgekommen." Zwar steigerte sich "Cim Bom" ohne Frage zu Beginn der zweiten Hälfte und auch die Einwechslung von Emre Mor für den designierten Mbaye Diagne sorgte für Belebung. Dennoch war das Doppel-Rot gegen Kayseris Abdennour, wodurch zusätzlich ein Elfmeter für Galatasaray hervorging, sowie gegen den Torschützen des 1:0, Pedro Henrique, entscheidend für die Wendung des Spiels.

Dritter Platzverweis im dritten Spiel

In Überzahl cachierten die "Löwen" ihren teilweise haarsträubenden Spielaufbau, der in der ersten Hälfte noch von ständigen Fehlern und Unkonzentriertheiten geprägt war. Letzteres zeigte sich auch beim Gegentreffer zum 0:1, als Abwehrchef Luyindama völlig desorientiert in den Lauf von Pedro Henrique köpfte. Auch die Kartenflut ist ein Zeugnis mangelnder Disziplin und schlechter Zweikampfführung. Die gelb-rote Karte gegen Emre Mor war nach Marcão und Seri der bereits dritte Platzverweis im dritten Spiel. Das Urteil von Fatih Terim fällt daher auch ernüchternd aus: "Wir spielen nicht den Fußball, den wir uns vorstellen. Wir haben noch viel Arbeit vor uns."