Fenerbahçe siegt, ist vorübergehend zurück an der Tabellenspitze und dennoch gibt es mächtig Zoff. Der Grund: die andauernde Fehde zwischen Präsident Ali Koç und dessen Kollegen vom Erzfeind Galatasaray, Mustafa Cengiz.

Der Deadline Day der vergangenen Transferphase liegt noch nicht weit zurück und so scheinen die Wunden aller Beteiligten noch immer nicht geleckt. Die Rede ist vom Wechsel von Irfan Can Kahveci zu Fenerbahçe, der zwischen dem aktuellen Tabellenführer der Süper Lig und seinem seit je her ärgsten Konkurrenten Galatasaray, die ebenfalls am türkischen Nationalspieler dran waren, einen neuen Sturm der Entrüstungen hervorgebracht hat. GS-Präsident Mustafa Cengiz beschuldigte Fenerbahçe im Anschluss der Lüge, Transfers vorwiegend aus dritter Hand zu bezahlen und wetterte neben deren Einkaufspolitik auch heftig gegen den sportlichen Weg der "Kanarienvögel". Anschuldigungen, die FB-Präsident Ali Koç nach neuen Aussagen unter Woche nun nicht unkommentiert lassen wollte: "Diese Lügen, diese Verleumdungen – es werden Dinge behauptet, die meinem Verein sehr schaden. Auch wenn ich jetzt nicht näher darauf eingehen werde, werde ich dagegen vorgehen, wenn es sein muss. Es gibt keine Freundschaften oder Brüderlichkeiten im türkischen Fußball mehr, das ist einfach so", erklärte ein sichtlich angefressener Ali Koç nach dem Spiel am Samstagabend beim Nachbarn Karagümrük.

Zufriedenheit mit Özil 

Die Mannschaft hat sich von der neuerlichen Unruhe indes nicht ablenken lassen und bei Fatih Karagümrük einen 2:1-Auswärtserfolg eingefahren. Mame Thiam – bereits mit seinem wettbewerbsübergreifend achten Saisontreffer – und Enner Valencia sorgten für die Tore. Besonders im Blickfeld stand aber einmal mehr Mesut Özil, der von Trainer Erol Bulut erstmals von Beginn an ran durfte und über 80 Minuten eine insgesamt gute Leistung zeigte: "Wir dürfen nicht vergessen, dass Mesut zehn Monate nicht gespielt hat", dämpfte sein Trainer die hohen Erwartungen an den Star-Spieler: "Heute hat er aber einen weiteren Schritt nach vorne gemacht, ich bin sehr zufrieden mit ihm", so Bulut.