Galatasaray ist als erster türkischer Spitzenklub in die Saison gestartet und hat in der Champions-League-Qualifikation die erste Breitseite kassiert. Zwar hat man bereits ausschweifend auf dem Transfermarkt zugeschlagen, die Planungen sind allerdings längst nicht abgeschlossen.

Tor

Das Tor war in den letzten Jahren immer das geringste Problem, sofern Fernando Muslera fit war. Zu Beginn dieser Saison sieht das allerdings anders aus. In allen drei Spielen patzte der Kapitän folgenschwer und wird nun gegen St. Johnstone gesperrt zusehen. Der 35-Jährige wirkt überspielt und bräuchte dringend eine längere Pause, die er allerdings aufgrund des Ligabeginns kaum bekommen wird. Erster Ersatzmann ist wohl der junge Berk Balaban, der im Rückspiel am Donnerstag in der Startelf stehen könnte. Der erfahrene Fatih Öztürk wäre dann die Nummer drei.

Abwehr

Auch die Verteidigung präsentierte sich bisher nicht in der Galaform der letzten Spielzeit. Der Abgang von Ryan Donk konnte bisher nicht adäquat aufgefangen werden. Neuzugang Alpaslan Öztürk reihte sich gegen Eindhoven in die schwache Viererkette ein und war seit dem Rückspiel außen vor. Da auch Luyindama nicht unumstritten ist, soll noch ein zusätzlicher Innenverteidiger kommen. Auf den Flügeln hat der Rekordmeister bereits zugeschlagen. Patrick van Aanholt wird auf links im Normalfall Stammkraft werden, rechts duellieren sich Yedlin und Boey, während Elabdellaoui aufgrund seiner Augenverletzung weiterhin ausfällt. Ömer Bayram, der von vielen Anhängern bereits als Sündenbock ausgemacht wurde, steht als Ersatzman für links bereit.

Mittelfeld

Auch im Mittelfeld wurde neues Blut verpflichtet. Alexandru Cicâldău ist als Achter oder Zehner fest eingeplant, Aytaç Kara und Berkan Kutlu dürften schon alleine wegen der Ausländerregelung eine Rolle spielen. Platzhalter auf der Sechs bleibt allerdings Taylan Antalyalı, der seine Verletzung auskuriert hat. Auf den offensiven Halbpositionen gibt es zusätzliche Auswahl mit Akbaba, Turan und Kılınç. Neuzugänge dürfte es daher allenfalls für die Spitze geben.

Sturm

Eine hohe Fluktuation ist außerdem in der offensiven Dreierreihe zu erwarten. Die Spitzenverdiener Falcao und Feghouli sollen idealerweise abgegeben werden, die kolportierten Wechselkandidaten Diagne und Sekidika fanden zuletzt zumindest wieder Berücksichtigung. Als Stürmer Nummer eins ist eigentlich Mostafa Mohamed eingeplant, der Ägypter litt zumindest bisher allerdings unter Ladehemmung. Die Hoffnungen ruhen daher zu einem großen Teil auch auf den jungen Akteuren. Kerem Aktürkoğlu ist fest eingeplant, Barış Yılmaz soll als Joker stechen. Dazu würde man gerne Halil Dervişoğlu zurückholen, ist finanziell allerdings nicht ausreichend handlungsfähig. Ein Wechsel der teuren Stars würde aber auch in der Offensive nochmal für ein Stühlerücken sorgen.

In erster Linie geht es jetzt für Fatih Terim darum, mit den vorhandenen Spielern ein Aus gegen St. Johnstone und damit einen Saisonstart unter ganz schlechten Vorzeichen zu verhindern. Der Trainer bemüht sich bereits nach Kräften seine Mannschaft trotz des 1:1 stark zu reden. Die bisherigen Leistungen lassen zwar schlimmes erwarten, Galatasaray hat allerdings schon häufig Nehmerqualitäten bewiesen.

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